Piton de La Fournaise - ein sehr aktiver Vulkan
Der Piton de La Fournaise ist ein sehr aktiver Vulkan. Die Statistik sagt, hier haben sich innerhalb von 350 Jahren ganze 200 Eruptionen ereignet. Mir scheint, dass es auch ein sehr 'französischer' Vulkan ist. Die letzte Eruption fand nämlich just am französischen Nationalfeiertag statt, am 14. Juli 2017.
Wir machten uns heute zum zweiten Mal auf den Weg, den Vulkan zu besteigen. Der erste Anlauf war im wahrsten Wortsinne ins Wasser gefallen. Ungefähr fünfzehn Kilometer vor dem Ziel, mussten wir umkehren. Ein starker Regen hatte die Strecke unbefahrbar gemacht. Heute, am ersten Tag des neuen Jahres, lachte die Sonne.
Und sie lachte den ganzen Tag über. Der Parkplatz, von wo aus man Rundwege unternehmen kann, liegt mehr als 2000 m hoch. Die Temperatur, die unten noch um die 30 Grad betragen hatte, war auf unter 20 Grad gesunken. Ich dachte schon, man hätte besser einen Pulli mitgenommen. Im Laufe des Tages jedoch, war ich froh, den Sonnenhut und die Sonnencreme dabei zu haben.
Auf dem Weg zum Abstieg, hat man einen ersten Ausblick auf die Vulkanlandschaft. Dieser kleine Vulkan ist ein Baby, das erst vor Kurzem das Licht der Welt erblickt hat. Der Piton de la Fournaise hat die Neigung, mal hier und mal dort neue Ausgänge zu entwickeln, aus denen Lava oder Asche austritt. Man startet auf einem Plateau und muss zunächst mehr als vierhundert, teilweise hohe Stufen abwärts steigen. Diese muss man zwingend am Ende der Tour wieder hinan steigen.
Unten angelangt, führt der Weg zum Hauptkrater zunächst an diesem jungen Krater vorbei. Wir waren euphorisch und beschlossen, den längsten der vorgeschlagenen Wege zu laufen. Zwölf Kilometer erschienen uns als ein Klacks. Dass es ein teilweise sehr strapaziöses Unterfangen ist, wissen wir inzwischen. Wir waren insgesamt sieben Stunden unterwegs, obwohl wir uns nur kurze Pausen gönnten.
Die Vorstellung von einem Wanderweg, wie wir ihn gewohnt waren, konnten wir komplett vergessen. Der Weg ist zwar bestens markiert, das heißt aber nicht, dass er bequem ist. Recht große Teile führen über Lavageröll. Man muss ständig auf der Hut sein, um keinen Fehltritt zu begehen.
Dann wieder ging es über eine Art Knetteig, der allerdings steinhart ist und teilweise scharfkantig. Dazu kommt, dass es auf diesem Untergrund doch sehr heiß ist, wenngleich die Masse erkaltet ist. Die Farben, die die Masse hat, sind recht unterschiedlich.
Gelegentlich sieht das Ganze nach Marmorteig aus. Daran erkennt der Experte, welche Metalle respektive Mineralien enthalten sind. Einige Partien glänzen in der Sonne derart, dass man unbedingt eine Sonnenbrille benötigt, um nicht geblendet zu werden.
Man kann sich nicht satt sehen an den unterschiedlichsten Farben und Formationen. An ausgewählten Punkten gibt es auch knappe Informationen, die einem eine ungefähre Vorstellung vermitteln, in welchem Zeitraum der Ausbruch stattgefunden hat, der diese Gesteinsformation zur Folge hatte.
Am Schluss der Wanderung liefen wir, wie man so sagt, auf den 'letzen Füßen'. Unsere Schuhe sind aber heil geblieben. Manch Anderer hatte die seinen im Mülleimer auf dem Parkplatz entsorgt.