Fahrt auf dem Chobe River

Eine Fahrt auf dem Chobe River mit einem kleinen Anbieter läuft komplett anders ab, als die durch Lodges organisierten Fahrten. Das soll keine Wertung sein, denn beides hat seinen Reiz. Bei den 'Kleinen' ist das Boot auch klein, was heißt, dass höchstens zwölf Personen Platz finden und eine Bar genau so wenig vorhanden ist, wie eine Toilette. Dafür ist die Betreuung individuell und wenn es irgendwo angesagt ist, länger zu verweilen, wird dieses auch getan. Solch eine Fahrt hatten wir gebucht, fünf Personen und ein Bootsführer, der uns außer der Navigation noch eine Menge Informationen bieten konnte.

Zunächst half er den Senioren auf's Boot. Immerhin hatte der eine 'Afrika Neuling' die Fünfundsiebzig gerade hinter sich gebracht; seine Partnerin geht auf die Dreiundsiebzig zu. Die beiden waren noch nie in Afrika und dachten, dass es Zeit sei, dieses Land zu erkunden. Sie waren etwas ängstlich, weil sie wussten, dass im Chobe River die Krokodile lauern, aber nach kurzer Zeit hatten sie Vertrauen gewonnen und fühlten sich ausgesprochen wohl.

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Das Krokodil lächelte und keiner war verängstigt! Wir waren noch erfüllt vom Anblick der vielen bunten Vögel, die im Schilf ihr Nest gebaut hatten. Der Weber, der bei uns in Lobatse gelb ist, ist hier leuchtend rot. Aber auch Laufvögel standen in Ufernähe und schlugen mit den Flügeln, ohne zu flüchten.

Wir hatten allerdings nicht die Möglichkeit, auf Namibia Gebiet zu wechseln. Dafür hätte es neben Gebühren auch einer Menge an Bürokratie bedurft. Man ist da sehr eigen. Möglicherweise erinnert man sich noch immer daran, dass Sedudu Island stark umstritten war. Letztlich musste der Gerichtshof in Den Haag darüber entscheiden, wohin diese - oft überschwemmte Insel - gehören solle. Botswana bekam schließlich den Zuschlag und seitdem weht dort die Botswana Flagge. Das war schade, denn in Namibia gibt es eine zünftige Bierbar.

Der Wermutstropfen war jedoch schnell vergessen, denn just an diesem Tag waren auch noch andere Tiere zu sehen, die uns recht neugierig vom Ufer aus anschauten und umgekehrt, wir sie! Uns bot sich Gelegenheit, Hippos in allen Größen beim Fressen an Land zuzuschauen. Diese Möglichkeit ist bei brütend heißem Wetter nicht gegeben und so waren wir froh, dass es nicht so heiß war.

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