Namibia - der nächste Nachbar
Namibia ist ein wunderbares Land, noch weitaus größer als Botswana, die Bevölkerungszahl hält sich jedoch ungefähr die Waage. Etwa zweieinhalb Millionen Menschen wohnen hier auf einer Fläche, die ungfähr doppelt so groß ist, wie die von Deutschland. Das heißt konkret, dass man oft stundenlang durch die Lande fährt, ohne irgendjemandem zu begegnen.
Obwohl Botswana und Namibia eine unendlich lange gemeinsame Grenze besitzen, gibt es nur wenige geeignete Übergänge. Von unten her kommend nehme ich gewöhnlich den sehr kleinen Grenzposten bei Aroab, der bereits um 16 Uhr schließt. Verpasst man die Zeit, muss man im Auto übernachten.
Von dort ist es nicht weit bis zu Freunden, die eine Farm betreiben mit Schafen und Rindern. Eine ganz ursprüngliche Farm, keine auf Tourismus getrimmte. Gäste sind stets ein besonderes Erlebnis, eine willkommene Abwechslung. Ab und an kommen Leute, die in Unkenntnis der Öffnungszeiten am Grenzposten hier stranden. Denen wird selbstverständlich ein Schlafplätzchen gerichtet.
Das ist ein guter Einstieg ins Land, von dort ist es nicht weit bis nach Keetmanshoop, einem guten Startpunkt für einen Tag zum Fishriver Canyon, ein unvergessliches Erlebnis. Des Weiteren kann man dort ausgiebige Einkäufe im Supermarkt und ebenso im Bottle Store erledigen, die Futterkiste muss gelegentlich gefüllt werden. Im südlichen Afrika gibt es Alkohol vornehmlich in eigenen Läden.
Danach geht es nach Lüderitz, wo man wenigstens drei Tage einplanen sollte, um die wichtigsten Punkte zu erleben. Erleben heißt wohlgemerk nicht besichtigen. Die Fahrt zum Diaz Kreuz ist ein Muss, ein halber Tag ist dafür eigentlich zu knapp. Ebenfalls sollte man sich für den Besuch von Kolmanns Kuppe ausreichend Zeit lassen. Und dann noch eine Fahrt nach Halifax - sowas Erfrischendes erlebt man selten.
Von dort aus geht es über die Namib Naukluft weiter, über Walfishbay, was wenig spektakulär ist, nach Swakopmund. Swakopmund ist eine sehr 'Deutsche' Stadt, hier verbringen recht viele deutsche Rentner ihren Lebensabend. Ihre Sympathie rührt möglicherweise daher, dass viele Straßen deutsche Namen tragen. Des Weiteren gibt es hier die beste Schwarzwälder Torte außerhalb Deutschlands. Davon abgesehen ist es eine sympathische Stadt und obendrein der Ausgangspunkt zum Welwitschia Trail.
Damit hat man für's erste fast genug Eindrücke, ich würde jetzt erst mal eine Verschnaufpause vorschlagen. Obwohl - ein Besuch der Spitzkoppe sollte noch drin sein.