Die Planung scheint aus dem Ruder zu laufen

Nachmittags um vier erreichten wir schließlich unsere Unterkunft, das Gästehaus zur Waterkant. Der Wirt, Herr Hälbig, erklärte uns rasch den Weg zum einzigen Reifenhandel am Ort, der aber schon um fünf Uhr Feierabend macht. Wir sind gleich hingeflitzt, da man ja im Voraus nie sicher sagen kann, ob die Reifen, die man benötigt, auch vorrätig sind. Und tatsächlich, sie mussten bestellt werden, sollten aber schon am kommenden Vormittag ankommen. Als Termin für die Montage hatten wir vierzehn Uhr verabredet. Als wir - ziemlich pünktlich - ankamen, mussten wir erfahren, dass die Spedition ausgerechnet unsere Reifen vergessen hatte. Ohne die neuen Reifen konnten wir aber unmöglich losfahren und so blieb nichts anderes übrig, als darauf zu hoffen, dass der nun neu genannte Termin "am frühen Morgen" wenigstens in den Vormittagsstunden sein werde.

Was blieb uns übrig, als die verbleibende Zeit sinnvoll zu nutzen. Wir fuhren schnurstracks zur Großen Bucht und kamen gerade rechtzeitig, um einen Flamingo beim Landeanflug zu beobachten.

So was sieht man nicht alle Tage, insbesondere, da die Flamingos sich hier nicht regelmäßig aufhalten. Umso mehr haben wir uns gefreut. Es sieht schon toll aus, wie diese großen Vögel mit den ausladenden Flügeln gegen den Wind ankämpfen und schließlich mit den langen Beinen voran allmählich aufs Wasser aufsetzen.

Aber nicht nur die Flamingos hatten mit dem Wind zu kämpfen, auch wir hatten größte Mühe, die Treppen hinauf zum Diaz Kreuz zu erklimmen. Droben angekommen musste man sich ans Geländer klammern, um nicht weggeweht zu werden. Auf die Weise war unser Aufenthalt dort kurz und wir beschlossen, nach Lüderitz zurück zu fahren. Auf dem Heimweg begegneten wir dann doch noch etwas Ausgefallenem: Ein alter VW-Bus flitzte quer über eine Salzpfanne hinweg. Normalerweise sind diese Strecken für den Autoverkehr gesperrt. Aber was ist schon normal.

Unsere Reifen kamen übrigens am darauf folgenden Morgen an, allerdings nicht sehr früh. Wir waren um 11:40 Uhr unterwegs und glücklicherweise beizeiten beim angestrebten Etappenziel.