Shark Island und Agate Beach
Wenn man Shark Island besuchen will, sollte man sich immer mit winddichter Kleidung ausrüsten. Am Morgen bläst der Wind zwar noch moderat und geschützt zwischen den Felsen kann man sogar mit einem Buch auf den Knien verweilen. Gegen Abend dagegen muss man mit Sturmstärke rechnen und man muss schon einige Standfestigkeit mitbringen, um nicht davon zu fliegen. So hatte ich den Vorschlag gemacht, am Vormittag die Halbinsel zu besuchen.
Shark Island ist eine Halbinsel, die in der Lüderitzbucht liegt. Mein Lieblingsplatz ist die äußerste Spitze. Man kann wunderbar auf den Felsen herumklettern, sich irgendwo hinsetzen und im Windschatten zwischen den Felsen entspannen, lesen oder einfach nur auf's Meer hinaus schauen. Manchmal hat man das Vergnügen, Seevögel zu beobachten.
So gingen, respektive fuhren wir nach dem Frühstück los. Für leidenschaftliche Fußgänger ist es ein Katzensprung, aber man kann auch zunächst ein Stück weit fahren, durch die Stadt und dann noch ein gutes Stück auf die Insel, bis zu einem Parkplatz in der Nähe der Gedenkstätte für die Opfer der Kolonialkriege.
Und dazwischen immer wieder Ausblicke auf's Meer. Die Campingarea ist gemeinhin nur schwach besucht, obwohl die Sanitärblocks und auch die Plätze an sich recht ordentlich sind. Als Camper muss man aber schon recht hart gesotten sein. Ansonsten übersteht man die Nacht im Zelt nur schwer, denn der Wind hat manchmal regelrecht Orkanstärke.
Die eine Seite der Halbinsel zeigt den Blick aufs Meer. Die andere Seite zeigt einen Blick aufs Hafenbecken und auf den etwas vom Zentrum entfernten Teil der Stadt, sprich den neuen Teil. Links daneben befindet sich Agate Beach. Der Blick dorthin lädt zu einem Besuch ein, die Fahrt dorthin ist für mich alles andere als erbaulich. Man trifft allenthalben auf große Schilder, die davor warnen, die ausgewiesenen Bereiche zu verlassen. In diesem Gebiet werden noch Diamanten vermutet und so ist es für die Öffentlichkeit gesperrt.
Der Abend kündigt sich um diese Jahreszeit recht früh an. Konkret heißt das, dass es um ungefähr sechs Uhr schon stockdunkel ist. Die Stadt ist um diese Zeit schon fast menschenleer. Aber unsere Unterkunft bietet eine Terrasse von der aus man einen, täglich wechselnden, immer einzigartigen Abendhimmel genießen kann.