Weiterfahrt nach Swakopmund
Nachdem wir erfahren hatten, dass Okahandja touristisch nichts zu bieten hat, war klar, dass wir rasch aufbrechen wollten zu unserem nächsten Ziel. Ich war lange unentschieden, ob ich nach Swakopmund fahren wolle, denn ich hatte noch über keine andere Stadt so viel total unterschiedliche Meinungen gehört. Die einen meinten: "Kannste vergessen", die nächsten gerieten ins Schwärmen. Wir haben uns dafür entschieden und wurden nicht enttäuscht. Wir fanden eine sehr schöne Unterkunft und haben uns alsbald auf den Weg zum Museum gemacht. Dieses Museum wurde 1951 vom Zahnarzt Alfons Weber gegründet. Es bietet einen sehr guten Einblick in die Geschichte Namibias.
Wer ins Museum möchte, muss am Pub vorbei und quasi durch's Café. Das stimmt zunächst verdächtig, aber sobald man drin ist fühlt man sich um hundert Jahre zurück versetzt. Unter anderem findet man die Werkzeuge des Gründers, nämlich einen Behandlungsstuhl und einen Fuß betriebenen Bohrer für Zähne. In solchen Momenten bin ich froh, dass ich im Jetzt lebe. Es war so interessant, dass wir bei Toresschluss um 17 Uhr nicht genug hatten. Da hat die Dame an der Kasse gesagt: "Heben Sie ihr Ticket auf, dann können Sie morgen früh noch mal kommen!" So was Nettes findet man selten.
Vom Café aus hat man einen herrlichen Blick auf den Strand, wo einige Unentwegte ihr Lager aufgeschlagen hatten und sogar wagten, in die Fluten zu tauchen. Mir wäre das zu kalt gewesen. In Swakopmund ist es nämlich gar nicht so sehr heiß und es geht ständig ein rauer Wind. Bei der Gelegenheit ist mir eingefallen, dass ich noch nicht einmal eine Regenjacke, geschweige denn eine solche zum Wärmen im Gepäck hatte. So ein Jäckchen hätte ich durchaus noch einige weitere Male während unserer Reise benötigt, denn in Afrika gibt es auch recht kühle Momente. Aber ich habe tapfer durchgehalten! Als dann aber die Straßenhändler ihre Waren einpackten, haben wir uns auch in unsere Bleibe zurück gezogen.