Diaz Point und Große Bucht
Diaz Point gehört beim Besuch von Lüderitz zu den Pflichtveranstaltungen. Schließlich war hier im Jahre 1488 Bartolomeu Diaz angelandet und hatte dabei ein Kreuz aufgestellt. Heute findet man aber nicht mehr das Originalkreuz vor, sondern eine Replik. Wenn man dort oben steht, kann man sich kaum vorstellen, wie jemand dereinst auf die Idee kam, hier anzulanden. Meistens stürmt es hier so stark, dass man sich festhalten muss, um nicht weggepustet zu werden.
Man muss sich festhalten und weiß nicht so recht wo, da mittlerweile der größte Teil des Geländers abgebrochen ist. Es sieht so aus, als ob die Eisenstangen dem Rostfraß zum Opfer gefallen sind. So ist es besser, sich an einem der verbleibenden Steinpfosten festzuklammern. Der Ausblick allerdings ist sagenhaft!
An Tage dieser Aufnahme herrschte Springflut. Das ist regelmäßig bei Vollmond der Fall. Da ist das Wasser besonders wild und der Wind natürlich ebenso. Ein paar Tage danach ist wieder einigermaßen Frieden.
Solch ein Wetter muss auch dafür verantwortlich sein, dass im Spätjahr 2014 die Brücke, die einem zum Diaz Point hinüberbringt, abgerissen und ins Meer hinaus getragen wurde. Im Moment kann man lediglich bei Ebbe den Gipfel besteigen.
Glücklicherweise war gerade Ebbe, aber der Wind blies so heftig, dass man Angst bekam, vom Treppenweg, der zur Spitze hinauf führt, fortgeweht zu werden. Man musste sich unbedingt am Geländer festhalten. Dieses ist aus Eisen und stets feucht, obendrein halb verrostet, also nicht sehr angenehm. Aber wir kamen oben an und - waren auch bald wieder unten. Ein gemütlicher Platz war an diesem Tag dort droben nicht! Obendrein hatten wir noch weitere Pläne für den Tag. Wir wollten noch die Große Bucht besuchen.
Beim Parkplatz fanden wir noch diesen Versuchsaufbau. Damit wussten wir Bescheid.
Die Fahrt zur Großen Bucht verläuft abwechslungsreich. Man sieht zwar so gut wie keine Tiere, aber die Gegend ist recht interessant. Neben schwarzem Gestein findet man eine ansehnliche Zahl unterschiedlicher Pflanzen, vorwiegend Flechten, die der rauen Witterung trotzen.
Endlich ist die Große Bucht in Sicht. Bei gutem Wetter und starker Flut reicht das Wasser hoch auf den Strand und man kann sogar baden. Das tun allerdings nur hartgesottene, denn das Wasser ist extrem kalt. Ortsansässige kämen niemals auf so eine Idee.
Der Blick aufs Wasser ist indessen gewaltig. Die Bucht ist durch Felsen eingerahmt, auf denen keinerlei Pflanzen erkennbar sind. Sie würden wohl entweder vom Wasser weggeschwemmt oder vom Sturm weggefegt.
Die beste Stimmung bietet sich jedoch am Abend. Der Sonnenuntergang erstreckt sich hier am Meer über einen relativ langen Zeitraum. Die Große Bucht eignet sich damit bestens für einen romantischen Abendspaziergang.
Leider war uns weder ein Bad in der Großen Bucht, noch ein Abendspaziergang vergönnt. Am Tag unseres Ausflugs dorthin, war der Wind so rau, dass wir uns kaum aus dem Auto wagten.