Rundflug über's Delta
Ich war nicht mit zum Mokorotrip und habe statt dessen die Zeit genutzt, um in die Stadt zu fahren. Unter Anderem habe ich die Preise für einen Rundflug über's Delta erfragt. Einmal im Leben wollte ich so was doch gerne erleben. Kurzum, wir kamen überein, dass wir solch einen Flug wagen wollten. Wir waren uns einig, dass so ein Flug am besten am späten Nachmittag unternommen werden sollte, denn dann ist das Licht am schönsten. Wir wollten schließlich auch schöne Photos schießen. So buchten wir bei Kvango Airlines einen Flug in der Zeit zwischen 16.00 und 17.00 Uhr.
Wir saßen pünktlich im Flieger, Michael vorne beim Piloten, Nina und ich auf den hinteren Sitzen. Alles schien perfekt, aber kaum saßen wir, fing es heftig an zu regnen. Bei solchem Wetter wollte der Pilot nicht starten und so stiegen wir noch einmal aus, um 20 Minuten später wahrhaftig zu starten. Der Pilot hatte uns erklärt, dass wir meistens ca. 150 m über dem Boden fliegen und so einen guten Ausblick auf's Delta haben werden.
Der Start verlief ohne irgendwelche Probleme und nach ganz kurzer Zeit war der Flug ausgesprochen ruhig und angenehm. Man konnte sich voll auf die Gegend unten konzentrieren, konnte auch hin und wieder Tiere beobachten, doch nach einiger Zeit kam recht schnell ein Unwetter auf. Es kündigte sich nicht nur durch dunkle Wolken, sondern auch durch einen heftigen Sturm an. Der Pilot hatte Mühe, das Flugzeug in der Bahn zu halten.
Wir bemerkten, dass der Pilot sich vermehrt umsah. Er sprach mit dem Tower und schließlich konnte man sehen, wie er dabei war, einen sicheren Platz zum Landen zu finden. Schließlich war einer in Sicht, der geeignet war. Er umrundete ihn zuerst, wie es korrekter Weise geschehen sollte, um festzustellen, ob Tiere auf der Landebahn sind.
Dann informierte er uns kurz über die Sachlage und ging schließlich ohne Probleme nieder. Ein Elefant, der gerade über die Bahn gelaufen war, drehte sich rasch um und zeigte, dass er nichts mit Menschen an Hut hat!
Nachdem wir ausgestiegen waren, vertäute unser Pilot das Flugzeug nach Kräften. In einem Unterstand standen etliche mit Sand gefüllte Eimer, die für diesen Zweck gerichtet waren. Ohne solche Maßnahmen würde ein solches Flugzeug durch einen heftigen Sturm hinweg getragen werden.
Wir warteten eine ganze Weile; der Sturm ließ nicht nach. Er hatte gedreht und kam aus Maun, genau aus der Richtung, in die wir fliegen mussten. Nach geraumer Zeit kamen Leute vom Wildlife Ressort, die in der Nähe waren. Diese Leute sind immer im Delta unterwegs. Sie halfen mit ihren Funkgeräten, um eine Kommunikation zum Tower in Maun zu ermöglichen und gegen halb sieben erklärte unser Pilot, dass wir jetzt starten könnten und in vergleichsweise großer Höhe fliegen würden, da dort der Wind nicht mehr heftig sei. Diese Flieger haben keine Nachtflugausrüstung und so war es höchste Zeit für den Start und den Weg zurück zum Flugplatz.
Es ging alles gut. Die geforderte Flughöhe war bald erreicht. Der Blick nach unten war nun etwas 'entfernter', aber die Landung bei Tageslicht dadurch gesichert. Nach kurzer Zeit erreichten wir Maun Airport. Letztlich waren wir alle froh, heil angekommen zu sein.
Die Leistung unseres Piloten haben wir einmütig mit SEHR GUT bewertet. Er hat alles ganz souverän gemeistert.