Über Helmeringhausen nach Lüderitz

Wir hätten noch gerne ein paar andere Dünen und insbesondere andere Vleis besucht, aber das nächste Ziel wartete schon auf uns: Lüderitz, also wieder ein Szenenwechsel. Die Abwechslung zwischen dem Landesinnern mit Staub und Sand und dem Atlantischen Ozean mit kaltem Wind und Nebelschwaden, die bis zu 100 km ins Landesinnere ziehen können, ist äußerst reizvoll. Wir starteten relativ früh, obwohl die Strecke eigentlich gar nicht so weit ist. Der größte Teil besteht jedoch aus Schotterstraßen und da kann man nur eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 60 km/h ansetzen, was heißt, dass man maximal 80 km/h fährt. Alles andere wäre lebensgefährlich.

Schotterpiste

Wir nahmen den Weg über Helmeringhausen, was ein sehr kleiner Ort ist, aber trotzdem der Erwähnung bedarf. Es gibt da nämlich ein Hotel mit Restaurant und Café, alles in einer wunderbaren Anlage gelegen. Auch Camper sind da willkommen. Was uns aber anzog, war der Apfelkuchen. Er sah aus, als ob er aus Mutters Küche käme und schmeckte auch ebenso. Dazu gab es vorzüglichen Kaffee.

Apfelkuchen

Obendrein findet man eine Tankstelle, die aber nicht weiter auffällt. Es stehen schräg gegenüber vom Hotel zwei Zapfsäulen am Wegesrand und an der Hauswand ist eine Klingel angebracht, für den Fall, dass der Tankwart gerade nicht in Sichtweite sein sollte. Immerhin gab es Sprit und das ist die Hauptsache.

Im Laufe des Nachmittags erreichten wir Lüderitz. Bereits von Weitem sahen wir die Nebelschwaden und ein heftiger Wind setzte ein. Anderes Wetter scheint es hier nicht zu geben. Die Nähe zu Lüderitz kündigt sich auch zunehmend durch Verkehrsschilder an, die vor Sand, aber auch vor Wind warnen. Der Wind ist in der Tat so stark, dass eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf 60 km/h angebracht scheint.

Wind

Je näher man Lüderitz kommt, desto schlimmer wird der Wind. Dieser Wind führt natürlich Sand mit sich und ab und an sieht man, wie sich gerade eine Düne anschickt, die Straße zu überqueren. Das führt dazu, dass ein Hilfstrupp mit Maschinen anrücken muss, um die schnell wachsenden Sandhaufen zu beseitigen, sie tragen sie quasi über die Straße.

In Lüderitz selbst fühlt man sich in einer anderen Welt. Waren wir nicht soeben noch in Afrika?

LuederitzTurnhalle

Leider standen keine Zeiten an der Wand, sonst hätte man ja durchaus mal zur Sportstunde reinschauen können. In Lüderitz wimmelt es von solcherart Gebäuden. Als nächstes kamen wir beim Ballsaal vorbei, aber da konnten wir auch nicht rausfinden, wann wohl was stattfindet. Obendrein hatten wir schon genügend Pläne für die nächsten Tage. Zweieinhalb Tage hatten wir zur Verfügung. Das muss man schon überlegen, wie man sich die einteilt.

LuederitzBallsaal