Pfingsten in Magoebaskloof
Pfingsten zu Hause, möglicherweise ohne Wasser und ohne Strom; diese Aussicht schien nicht verlockend. Und da wir schon immer mal die Limpopo Provinz in Südafrika kennen lernen wollten, buchten wir spontan Übernachtungsmöglichkeiten für insgesamt zwölf Leute. Eine Großfamilie kann nicht einfach ohne ein festes Ziel fahren, insbesondere wenn vier Kinder zwischen zwei und elf Jahren dabei sind. Wir nahmen den Grenzübergang bei Martin's Drift. Dort ist auch die Brücke über den Limpopo, nach dem die Provinz benannt ist. Über Polokwane geht es dann in die Berge, wo unser Nachtlager war. Kurz vor dem Ziel kann man sich mit Früchten eindecken, was wir reichlich taten.
Unsere Unterkunft lag kurz vor Tzaneen, was eine größere Stadt ist, konkret die zweitgrößte Stadt der Limpopo Provinz. Polokwane, die Provinzhauptstadt ist die größte.
Unser Ziel lag jedoch im Grünen. Wir wollten die Natur erleben und die Zeit mit Spaziergängen und Wanderungen verbringen. Dazu hat man ausgiebig Gelegenheit. Sobald man die Tür verlässt, ist man mitten im Geschehen, das heißt, dass man quasi direkt auf dem Wanderweg lebt. Und dieser Wanderweg führt durch einen Garten, der bereits in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts angelegt wurde.
Die Azaleenhaine wurden einst angepflanzt, sind aber längst sesshaft geworden. Man findet Azaleen in unterschiedlichen Größen und Farben, dazwischen riesige Hortensienbüsche, ebenfalls in allen erdenklichen Farbschattierungen. Dazwischen stehen Bäume voll mit Flechten, zwischen denen rote Blätter hervorschauen.
Abgesehen davon, dass diese Pflanzen von Menschenhand in die Erde gesetzt wurden, lässt man die Natur doch im Wesentlichen in Ruhe. Beispielsweise werden abgestorbene Bäume in der Landschaft belassen. Gelegentlich findet man auch einen verbrannten Baum, der ein eindrucksvolles Bild abgibt.
Aber hier wachsen auch Nutzpflanzen. Wir kamen beispielsweise an riesigen Avokadoplantagen vorbei. Jetzt wussten wir, dass die Avokados, die wir am Obststand gekauft hatten, tatsächlich hier aus der Gegend stammen.
Damit hatten wir die 'weichen' Aktivitäten getestet, aber wir wollten ja die ganze Palette erkunden. Die Gegend ist insbesondere für tiefe Schluchten, eindrucksvolle Wasserfälle und ausgiebige Hikingtrails bekannt. Auch Mountainbiker kommen hier auf ihre Kosten. Die Wege sind eine echte Herausforderung.
Man kann sich auch abseilen, aber wir wollten weder das noch hatten wir vor, Mountainbikes zu benutzen. Uns reichten unsere Füße; feste Schuhe sind aber ein Selbstverständnis. Der Weg führt bergauf und bergab im Wechsel und in gelegentlichen Lichtungen findet man Pflanzen in großer Zahl. Das Wetter ist hier oft heiß und trotzdem feucht. So ist die Palette immens.