Simbabwe
Die politische Lage hatte lange Zeit dafür gesorgt, dass kaum Besucher eine Reise in dieses Land planten. Das ist ausgesprochen schade, denn Simbabwe ist ein wunderbares Land mit ebenso wunderbaren Leuten. Was die Sicherheit im Lande betrifft, braucht man mittlerweile keine Angst zu haben. Am meisten Stress verursacht die Versorgungslage mit Sprit, was konkret heißt, dass man möglichst jede Tankstelle am Wege anlaufen sollte und sofern Sprit verfügbar ist, den Tank aufzufüllen. Die Preise sind allgemein immens, das Zahlungsmittel ist der US Dollar. Als Wechselgeld bekommt man Simbabwe Dollar, die im Land den gleichen Wert haben wie die US Dollar, jenseits der Grenze jedoch sinkt der Wert auf Null, da man sie nicht umtauschen kann. Simbabwe war eigentlich nur für die Durchreise gedacht. Das eigentliche Ziel war Malawi. Doch um von Johannesburg nach Simbabwe zu kommen, mussten wir zunächst ein gutes Stück durch Südafrika reisen.
Erstes Übernachtungsziel war Polokwane, was ungefähr auf der halben Strecke zur Grenze nach Simbabwe liegt. Die Stadt an sich, lohnt keinen Besuch. Vor den Toren der Stadt gibt es jedoch ein Freilichtmuseum, das Bakone Molapo Museum. Hier kann man sehen, dass bereits vor mehr als 250 Jahren, Menschen mit hoher Kultur in dieser Gegend wohnten.
Dies ist das Haus, in dem die Königin lebte, konkret, die erste Königin. Es gab derer mehrere. Das Haus der ersten Königin hat drei Eingänge, die zu drei Räumen führen. Im mittleren Raum lebte die Königin, in den beiden äußeren Räumen, lebten deren Leibwächter. Diese sollten dafür sorgen, dass kein ungebetener Gast zu der Königin vordringen konnte. Die Eingänge waren absichtlich so niedrig gehalten, damit man sich schon sehr hinunter bücken musste, um hineinzukommen. Der Zweck bestand darin, dass man etwaigen ungebetenen Besuchern mit einem Schlag ins Genick, den Eintritt verwehren konnte.
Im Innenraum sah es dann anders aus. Man konnte bequem stehen und sich gut bewegen. Dieses Haus hat zwei Eingänge. Es gehörte der Königin Nummer zwei. Sie hatte nur einen Leibwächter, galt demnach als weniger schutzwürdig. Die übrigen Häuser hatten jeweils eine Tür. In einem solchen Ort, lebte die königliche Familie mit dem dazugehörigen Hofstaat. Das einfache Volk, lebte in einem weniger aufwändig gebauten Dorf in einfachen Hütten.
Im Zuge der Weiterfahrt in Richtung Norden, hin zur simbabwischen Grenze, wollten wir noch bei den Dzata Ruinen vorbeischauen. Es gilt als gesichert, dass diese Bauwerke um ca. 1700 entstanden sind. Bisher hat man nur einen kleinen Teil ausgegraben. Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis man den Schatz gehoben hat. Sicher ist, dass es hier einen Zusammenhang mit Great Zimbabwe gibt.
Übernachtet haben wir in Tshipise, was kurz vor der Grenze nach Simbabwe liegt. Eine wunderbare Unterkunft, die uns von unseren Gastleuten in Polokwane vermittelt worden war. Unsere Unterkunft war billig. Wir hatten ein ganzes Haus für uns, mit riesiger Küche und ebenso großer Terrasse. Im oberen Stock hätten wir sogar noch untervermieten können. Vor unserem Haus stand ein riesiger Leberwurstbaum. Die Leberwürste waren genau richtig zum Verzehr. Obendrein gab es ein recht großes Schwimmbecken, das aus einer heißen Quelle gespeist wurde. Mir war es zu warm, die anderen fanden die Temperatur vorzüglich. Ich mochte obendrein den Schwefelgeruch nicht so gerne.