Rückfahrt mit Hindernissen

Wir hatten beschlossen, die Strecke nach Lobatse möglichst an einem Stück zu bewältigen. Das ist an sich kein Kunststück, man muss nur ausreichend früh starten. Das hatten wir hingekriegt, waren um viertel nach acht unterwegs, konnten in Aroab noch tanken und den Reifendruck prüfen lassen. Alles war perfekt, alle vier Reifen hatten den empfohlenen Druck von 2,5 Bar. Was konnte da schief gehen.

Von der Tankstelle bis zur Grenze waren es nur ca. 30 km, doch kurz davor bemerkte ich ein Schlingern des Fahrzeugs, das ich zunächst auf die Beschaffenheit der Straße zurückführte. Doch als wir aus dem Grenzhäuschen heraustraten, machte uns die Polizistin darauf aufmerksam, dass unser linkes Hinterrad platt war. Und - was machen der Sergeant, die diensthabende Polizistin und der Immigration Officer zusammen mit einem zufällig anwesenden Arbeiter an einem Donnerstag Morgen? Sie reparieren unseren Reifen! Dieses Metallteil steckte in der Lauffläche.

Man sagte uns, wir sollten den Wagen von der Fahrbahn wegfahren und in den Schatten stellen. Dann ging's blitzschnell los. Den beschädigten Reifen pumpten sie mittels meiner vom Zigarettenanzünder gespeisten Luftpumpe auf. So konnten sie die undichte Stelle rasch ausfindig machen. Der Immigration Officer holte rasch sein Reifenreparaturset. Zusammen mit dem Sergeanten entfernte er zunächst den Übeltäter, danach wurde mit geübter Hand das Loch geflickt.

Das Ganze hat trotzdem seine Zeit gebraucht. Als positives Erlebnis ist es aber unbezahlbar! Gekostet hat es uns einen Tag. Gewinn war die Übernachtung in einer sympathischen Unterkunft in Tsabong, die wir sonst niemals kennen gelernt hätten.

Auf die Weise blieb für Florians Kurztrip nur noch ein einziger Tag in Lobatse. Das war nicht so schlimm. Man kann ja jederzeit wieder kommen. Das Wetter war vorzüglich. Am Abend besuchten wir eine Farm in der Nähe, die ein eigenes Wasserreservoir besitzt. Falls es regnet, und das hatte es in diesem Jahr schon einige Male, ist man damit sehr privilegiert.

Für den Farmer zählt in erster Linie das Wasser, für Besucher und andere Genießer zählt dagegen hauptsächlich die Atmosphäre. Wir hatten ein kühles Bier mitgebracht und genossen den einmaligen Sonnenuntergang.