Das Safari Auto ist wieder fit
Am 4. April war unser Breakdown, am 6. April hatte ich die Reparatur des Fahrzeugs in Auftrag gegeben. Ich sagte damals, dass ich den Wagen nach dem 3. Mai wieder benötige. Da habe man ja ausreichend Zeit für die Reparatur, sagte mir der Chef. Für den 7. Juni war mein Flug nach Deutschland gebucht und ich dachte, die dazwischen liegenden fünf Wochen sind auf jeden Fall ausreichend, um das Auto abzuholen und danach noch ausgiebig zu testen. Doch es kam anders:
Ich war mit meinem Mann am 31. Mai nach Lethlakane gefahren, hatte dort mit ihm im Caravan übernachtet, um dann am nächsten Morgen, dem 1. Juni, den Bus nach Maun zu nehmen. Mein Mann ist aus beruflichen Gründen derzeit oft über längere Zeit in dieser Gegend. Aus diesem Grunde hat er seinen Caravan dort abgestellt. Das Camp liegt sehr idyllisch und lässt einem förmlich vergessen, das man in einem Land lebt, in dem Wasser knapp ist.
Der Bus nach Maun, war die große Variante des Sprinters von Mercedes, allerdings nicht mit den vom Werk vorgesehenen Sitzreihen bestückt. Die Sitze waren extrem klein und eng hintereinander gestellt. Die Eisengestelle schienen von einem mäßig begabten Bastler gefertigt; die Sitzauflage war dürftig. Ich musste in recht verkrampfter Haltung bis gegen elf Uhr ausharren. Der Busfahrer startete mit Verspätung und schien diese wieder einholen zu wollen. In Ortschaften, aber auch mitten auf der Strecke, für mich ohne irgendeinen Hinweis auf etwaige Fahrgäste, stoppte er heftig. Aber offenbar wusste er, wieso. Gemütlichen Schrittes kam - mitten aus dem Busch - ein Fahrgast daher.
Die Plätze im Bus reichten bei Weitem nicht. Nach kurzer Zeit war der Bus so voll, dass keiner mehr umfallen konnte. Um elf Uhr schließlich, waren wir am Zentralbusbahnhof in Maun. Ich fuhr per Taxi zu meiner Werkstatt. Das Auto stand da, war frisch geputzt, nur leider nicht abfahrbereit. Man hatte erneut ein Problem entdeckt: Ein Ventil war nicht hundertprozentig dicht. Der Mechaniker sei gerade unterwegs, eines aufzutreiben!
Wer Afrika kennt, weiß, das damit das Projekt auf unbestimmte Zeit vertagt ist. Um drei Uhr nachmittags, hat man mich informiert, dass das entsprechende Teil vor Ende der Woche nicht verfügbar sei. Man bot mir an, einen Flug zu buchen von Maun nach Gaborone. Das Auto werde, nach erfolgter Freigabe, nach Gaborone zum Mechaniker meines Vertrauens gebracht, der dann auch noch abschließende Beurteilungen durchführen könne.
Ich hatte demnach nicht nur Verlust zu verzeichnen. Mein Gewinn war ein weiterer Tag in Maun, da der entsprechende Platz erst am übernächsten Tag zur Verfügung stand. Weiter hatte ich die Chance, Botswana in vollem Ausmaße von oben zu sehen. Und obendrein war ich noch nie mit Air Botswana geflogen.
Air Botswana ist ein halbstaatliches Unternehmen. Das heißt im Klartext: Die Pünktlichkeit hat nicht erste Priorität. Der Service ist eher spartanisch. Die Preise sind hoch. Aber ich habe ja nicht selbst bezahlt. So habe ich's genossen und auch das Klappern der Flügel beim Start und bei der Landung überhört. Die Crew, bestehend aus einer Person, war jedenfalls sehr freundlich.
Inzwischen ist das Auto jedoch wieder in seiner Garage in Lobatse. Der Mechaniker hatte es von Maun nach Gaborone zu meinem Mechaniker dort gebracht. Dieser hatte es noch ein wenig getestet und als 'geheilt' erachtet.