Huckepack übers Wasser
Wir hatten die Route in Richtung Nata gewählt, da wir gerne Planet Baobab besuchen wollten. Planet Baobab ist eine sehr schöne Lodge, die auf einem Areal liegt, auf dem zahlreiche Baobab Bäume dicht an dicht stehen. Es ist ein ganz besonderes Gefühl, zwischen diesen majestätischen Riesen zu sein.
Kurz hinter Gweta, noch ungefähr sechzig Kilometer vor Nata, erkennt man schon von Weitem den Hinweis für die Lodge.
Auf einem riesigen Termitenhügel, befindet sich der Planet des Kleinen Prinzen. Dieser steht selbstverständlich oben drauf, ist gerade dabei seinen Planeten zu fegen. Ein kleiner Baobab darf bei solch einem Bild nicht fehlen!
Es geht jetzt ungefähr einen Kilometer auf Schotterpiste bis zum Eingang und dann ist man mitten im Geschehen. Neben den riesigen Baobabs, gibt es hier auch den Luxus einen wirklich großen Schwimmbads. Dazu gehören überdachte Ruheplätze in ausreichender Menge, sodass keiner leer ausgehen muss.
So war alles perfekt. Dieser Tag war ja im Wesentlichen als Erholung gedacht. Der Abschluss einer Reise sollte schließlich nicht im Stress enden. Wir hatten ein wunderbares Abendessen in sehr schöner Atmosphäre. Für die Besucher war es die letzte Gelegenheit, Wild zu essen. Danach ging es auf verschlungenen Pfaden zum Bungalow zurück. Von Zeit zu Zeit, trifft man auf eine Wegbeleuchtung. Eine Lampe war direkt vor unserer Hütte angebracht und strahlte - quasi nebenher - einen der gewaltigen Baobabs an.
Gesprächsthema an der Bar war das gestrige Erdbeben. Für die kommende Nacht war ein zweites vorausgesagt. Ein weiteres, nicht minder wichtiges Thema drehte sich um den aktuellen Straßenzustand. Der war nämlich mehr als kritisch. Durch die Überschwemmungen bei sehr starken Regenfällen, verwandeln sich gelegentlich ganze Teile der Straße zu einem reißenden Fluss.
Bereits etliche Kilometer vor unserer Ankunft in Planet Baobab, hatten wir statt ausgetrockneten Pans, eine Seenplatte. Wasser, soweit das Auge reicht! Selbst Menschen, die schon nahezu ein halbes Jahrhundert in diesen Breiten leben, haben Ähnliches noch niemals gesehen. Obendrein hatte man nach so vielen extrem trockenen Jahren mit allem gerechnet, aber nicht mit einem 'Binnenmeer'. Wir waren gespannt, wie wir den Weg nach Nata schaffen sollten.
Zunächst war alles ganz unauffällig. Gelegentlich war die Straße zur Sandpiste geworden. Offenbar hatten Wassermassen den Asphalt unterspült; statt Teer war hier jetzt Sand und Geröll. Doch dieses Schild verhieß nichts Gutes! Und dann sahen wir es schon. Die Straße war auf einer Strecke von 800 m zum Fluss geworden und zwar so tief, dass es selbst mit unserem Fahrzeug nicht ratsam erschien, auf eigenen Rädern die Strecke zu wagen. Wir mussten den Shuttle-Dienst in Anspruch nehmen.
Zwei Abschleppfahrzeuge boten ihre Hilfe an. Man wurde mitsamt der ganzen Mannschaft verladen und sicher ans andere 'Ufer' gebracht. Die taten das selbstverständlich nicht umsonst, aber man hatte doch die Garantie, heil durchs Wasser zu kommen. Und obendrein war es zum Abschluss noch ein nettes Erlebnis.