Der Horrortrip wird zur Normalität
Die Freunde aus Mannheim waren am 28. September angekommen. Der Flieger erreichte Johannesburg pünktlich um zehn nach eins; um halb drei waren wir auf dem Weg Richtung Norden. In Martinsdrift wollten wir die Grenze nach Botswana überqueren. Direkt hinter der Grenze hatte ich Plätze in einer Lodge gebucht. Soweit war alles gut durchdacht und die Unterkunft ist nicht schlecht. Sie zu finden dagegen, ist alles andere als einfach. Da es bereits dunkel war als wir die Grenze überquerten, übersahen wir das Schild, das uns dorthin führen sollte. So fuhren wir dran vorbei, ohne es wahrzunehmen. Irgendwann drehten wir um und fragten uns durch, was hierzulande nicht einfach ist. Ein Weg, der so aussieht, als ob er im Nirgendwo landen würde, führte schließlich zum Ziel. Die Lodge war gut, Abendessen gab es allerdings nur bei Barcellos, einer Schnellrestaurant Kette, die gar nicht schlecht ist.
Am nächsten Morgen ging es weiter. Serowe mit dem Khama Rhino Nationalpark war angepeilt. Doch dazu kam es nicht. Ungefähr 40 km vor Palapye streikte der Motor. Er stoppte sobald man das Gaspedal ein wenig betätigte, um schließlich für längere Zeit nicht mehr zu starten. Ein freundlicher Mensch, der gerade nach seiner Herde gesehen hatte und auf dem Rückweg war, nahm uns im Schlepptau die 40 km Richtung Stadt mit. So landeten wir in einer Werkstatt, aber selbst ein Fachmann konnte zunächst keine Unregelmäßigkeiten erkennen.
Als erstes wurde der Dieselfilter der Kraftstoffpumpe verdächtigt, aber nachdem dieser ausgetauscht war, blieben die Probleme bestehen. Eine elektronische Funktionsprüfung der gesamten Anlage schien zunächst einen Hinweis auf den Fehler zu geben, führte aber letztlich nicht auf die richtige Spur. Erst am nächsten Morgen, konnte ein herbei gerufener Spezialist das Problem einkreisen. Man hatte bei der Reparatur die gebrochene Einspritzpumpe geschweißt, anstatt sie durch ein neues Teil zu ersetzen.
Die Schweißnaht war gebrochen und die Einspritzung funktionierte nicht mehr korrekt. Nebenbei gelangte bei der Gelegenheit eine Menge Diesel ins Motoröl. Es handelte sich um ganze vier Liter, die zuviel im Motor waren. An eine Weiterfahrt mit diesem Fahrzeug, war nicht zu denken. Unser Besuch des Rhino Parks war bereits gestrichen und um den weiteren Verlauf der Reise nicht zu gefährden, war Erfindungsgeist gefordert. Mietwagen gibt es beispielsweise noch nicht mal in jeder etwas größeren Stadt und ohne Wagen waren wir aufgeschmissen.