Auf zur Ilha de Mozambique
Ohne Frühstück starteten wir am nächsten Morgen. Im Hotel wurde kein Frühstück gereicht. Wir mussten uns selbst versorgen. Das ist nicht weiter schwierig, denn auch Brot kann man am Straßenrand kaufen. Viele Frauen backen ihre Brötchen selbst und produzieren über den eigenen Bedarf hinaus. Die Brötchen heißen Bao und schmecken auch ohne Belag sehr gut. Dass ich keinen Kaffee hatte, war etwas schmerzlich, aber man gewöhnt sich an Vieles.
Kaum aus der Stadt, stieß man wieder auf Hütten, wie sie für Mozambique typisch sind.
Die Häuser in den größeren Städten, stammen zumeist aus der Zeit der Portugiesen. Leider ist deren Zustand mittlerweile zunehmend schlecht. Oftmals scheint eine Sanierung aussichtslos; da hilft nur ein Abriss. Außerhalb der Städte entstehen dagegen neue Behausungen im traditionellen Stil.
Zunächst wird ein Gerüst inclusive Dach gefertigt. Danach werden die Wände mit Lehm verfüllt und das Dach mit Stroh gedeckt. Eine Familie hat gewöhnlich mehrere solcher Häuser, unter Umständen ein eigenes für die Eltern, Großeltern, die größeren Kinder und eventuell noch eines zur Aufbewahrung der Vorräte. Die einzige größere Stadt, die wir durchfahren mussten, war Nampula. Jetzt hatten wir zwei Drittel der Strecke geschafft. Das Ziel war zum Greifen nah!
Als wir auf der Insel waren; ein Damm führte uns über's Meer dorthin, machten wir uns als erstes daran, unsere Unterkunft zu finden. Das war nicht weiter schwer. Am Abend sahen wir nicht viel von der Insel. Das mussten wir bis zum nächsten Morgen aufbewahren.
Der Indische Ozean ist einfach bezaubernd. Die Farbe ist unvergleichlich und obendrein ist das Wasser stets wohl temperiert. An vielen Stellen findet man aber Korallenriffs, die sehr scharfkantig sind, von den zahlreichen Seeigeln ganz zu schweigen. Man sollte auf jeden Fall Badeschuhe tragen.
Die Uferpromenade ist alles Andere als überlaufen. Strandleben findet absolut nicht statt und Touristen flanieren hier auch nicht, außer am darauffolgenden Tag, dem ersten Weihnachtstag. Da hatte ein Reisebus die Insel erreicht und spuckte seine Fahrgäste aus. Der Reiseleiter hatte offenbar wenig über Land und Leute erzählt und so war es selbst für mich ein peinliches Erlebnis, zu sehen, wie diese Leute - Europäer - sich präsentierten. In Mozambique, insbesondere im Norden, leben vorwiegend Moslems. Die Frauen tragen zwar Jeans, aber in der Öffentlichkeit sind diese durch ein bodenlanges Tuch verdeckt. Man kann diese Tücher auf jedem Markt kaufen. Sie sind farbenfroh und sehen hübsch aus. Auf Anraten meines Mannes hatte auch ich ein solches Tuch erworben, das mir ein Schneider am Straßenrand säumte. So war ich perfekt gekleidet! Hotpants dagegen wirken hier recht anstößig.