Von St. Dénis nach St. Leu
Eigentlich wollten wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln reisen. Das Busnetz ist wirklich gut ausgebaut und bringt einem an jeden Ort der Insel. Wir hatten uns im Vorfeld sogar die Fahrpläne der wichtigsten Überlandbusse besorgt. Trotzdem sind die Fußwege zum Busbahnhof und ebenso zu den einzelnen Abfahrtsstellen nicht zu verachten, insbesondere wenn man mit gut gefülltem Koffer reist. Aus diesem Grunde hatten wir uns kurzfristig umentschieden und einen kleinen Mietwagen genommen. Das sollte sich schon bald als sehr gute Investition erweisen.
Unser Wagen hatte zwar vier Türen und ebensoviele Sitze, als wir jedoch unser Gepäck verstaut hatten, hätten nur maximal drei Leute reingepasst.
Der Weg von St. Dénis nach St. Leu ist nicht weit, mit dem Bus wären wir jedoch drei Stunden unterwegs gewesen. Es war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst, dass wir einen beträchtlichen Teil unseres Weges auf Nebenstrecken zurücklegen müssen. Unsere Unterkunft lag zwar Luftlinie nicht sehr weit vom Meer entfernt, auf der Straße waren es neun Kilometer mit insgesamt 68 Kurven, die Hälfte davon Haarnadelkurven. Obendrein ging's steil bergan. So konnte man nicht mal eben zum Strand laufen.
Obendrein war der uns am nächsten liegende Küstenabschnitt alles andere als Strand. Wir waren zwar sehr beeindruckt, immer wieder hat es uns am Abend zum Meer gezogen, nur baden gehen konnte man da nicht.
Noch nicht einmal gemütlich hinsetzen konnte man sich. Nur wenn man gerne zwischen teilweise scharfkantigem Gestein umher kraxelt, kommt man auf seine Kosten. Man wird durch einmalige Sonnenuntergänge belohnt.
Am Meer ist es zu dieser Jahreszeit immer warm. Über die Weihnachts- und Neujahrstage verbringen hier viele Leute Tag und Nacht am Meer. Sie schlagen ihre Zelte auf, allerdings nicht auf den Felsen, sondern auf den vergleichsweise kurzen Strandabschnitten.