Das Auto wird repariert
Ich hätte es nicht mehr für möglich gehalten, dass sich die Versicherung zu irgendeiner Entscheidung durchringen werde. Hatte schon vermutet, dass sie abwarten, bis es dem Kunden zu langweilig wird und er auf eigene Rechnung die Reparatur in Auftrag gibt - und natürlich aus eigener Kasse zahlt. Aber heute endlich, sind die Würfel gefallen.
Bekanntermaßen dauern insbesondere geschäftliche Abläufe im südlichen Afrika deutlich länger, als wir Europäer es gewohnt sind. Sobald aber Ämter oder Versicherungen involviert sind, scheint eine Verdoppelung der Zeitdauer, die unsereins schätzt, bei weitem nicht zu genügen. In meinem aktuellen Fall mit dem Unfall habe ich allmählich den Eindruck, zu erfahren, was "Ewigkeit" bedeutet. Dabei hatte alles ganz vielversprechend begonnen, was heißt, dass ich dachte, in längstens drei Wochen stünde das Auto wieder vor der Tür. Statt dessen steht es immer noch so in der Werkstadt.
Den Grill hatten wir bereits unterwegs verloren. Nicht total verloren, wir hatten ihn nur, als er drohte abzufallen, in den Kofferraum gelegt. Die Scheinwerfer wurden inzwischen ausgebaut, weil man sie als Beispiel benötigt, um neue zu kaufen.
Es ist heute genau 38 Tage her, dass ich den ersten persönlichen Kontakt mit der Versicherung hatte. Ich hatte schon die wesentlichen Unterlagen, nämlich den ausführlichen Polizeibericht dem Versicherungsagenten übergeben. Den hatten wir nämlich direkt mitbekommen. Normalerweise dauert es schon Wochen, bis man den in der Hand hält. Die Polizei in Orapa war wirklich hervorragend! An dieser Stelle ganz öffentlich: "Vielen Dank!"
Bevor man den Polizeibericht nicht in Händen hält, tut sich nämlich nix. Eine Kopie von Felix Führerschein und den vom Unfallverursacher gefertigten Bericht habe ich zeitnah übermittelt. Als nächstes wurden zwei Angebote von Firmen gebraucht, die für die Reparatur infrage kommen. Das dauerte schon mal eine ganze Weile. Begründung war, wie so oft, dass das Internet nicht verfügbar war, was leider häufig den Tatsachen entspricht. Heutzutage ist auch hierzulande ohne Internet keine Preisrecherche möglich.
Nach häufigen Anrufen, teilte man mir mit, dass meine Versicherung mit meiner Werkstadt, bei der der Wagen derzeit steht, in Email-Verbindung getreten ist. Eine Mail war aber niemals dort angekommen. Fakt ist, dass der Versicherung beide Angebote zu teuer waren. Nach tagelangen, zähen Verhandlungen, ist man nunmehr mit mit einem der beiden Karosseriespengler handelseinig geworden. Es werden jetzt nicht ausschließlich Originalteile verwendet, was mir letztlich auch egal ist. Hauptsache, es ist ordentlich gemacht und fällt nicht bei nächster Gelegenheit auseinander.
Nunmehr sind 42 Tage, also ganze sechs Wochen vergangen, seit der Unfall stattfand. Nächste Woche soll die Reparatur beginnen; der Boss der Firma rechnet mit drei bis vier Wochen. Ich bin gespannt!