Weitere Herausforderungen müssen gemeistert werden

Wir hatten unsere Zelte auf einem Platz aufgestellt, auf dem Mietzelte fest installiert sind. Dieser Platz ist abgetrennt und wird häufig von Gruppen benutzt, die sich das Aufstellen der Zelte sparen wollen. Im Moment war kein einziges Zelt bewohnt und wir teilten uns den ganzen Platz mit nur einem einzigen weiteren Paar, das obendrein am folgenden Morgen abreiste. Wir wollten ja drei Nächte bleiben.

Campingplatz

Wir hatten es uns richtig gemütlich gemacht, schließlich hatten wir ein großes Terrain ganz für uns alleine. Für uns drei gab es ein separates Klo und gleich zwei Duscheinheiten, die beide warmes Wasser bereit hielten, obwohl man dieses bei den herrschenden Temperaturen eigentlich gar nicht benötigte.

Wir hatten unsere eigene Grill- und Spülstelle, nur einen Stromanschluss für unsere Kühlbox gab es nicht. Abends saßen wir an der Bar und genossen den Sonnenuntergang. Kein Wunder, dass wir übermütig wurden. Wir dachten, das Auto hat zwei stabile Batterien und die Kühlbox wird schon nicht so viel Strom brauchen. So ließen wir sie fleißig schnurren, um beispielsweise unser mitgebrachtes Bier und natürlich unser Fleisch kühlen.

Das böse Erwachen kam, als wir abfahren wollten und die Batterie zu schwach war, den Motor zu starten. Aber auch da hatten wir Glück. Die ortsansässigen Mechaniker kennen alle Tricks. Auch ohne Starthilfekabel kann man ein Auto starten. Unser Wagen hat - wie viele andere mittlerweile - ein Automatikgetriebe. So fällt die Idee, den Wagen anzuschieben oder anzuschleppen, schon mal flach. Die beiden Profis bauten kurzerhand die Batterie aus ihrem Landcruiser aus und in unseren Wagen ein. Dann noch starten und - bei laufendem Motor - wieder umwechseln. Perfekt!

Wir konnten los und das war gut. Es war vor allen Dingen deshalb gut, weil wir in Opuwo, welches die nächste größere Stadt ist, einige wichtige Dinge erledigen wollten. Das Wichtigste war, dass ich dringend eine Apotheke aufsuchen wollte, denn die Empfindlichkeit, die ich bereits am Tag Eins unserer Reise am rechten Auge wahrgenommen hatte, war mittlerweile schier unerträglich geworden. Ich konnte mich kaum mehr in der Sonne aufhalten, selbst Sonnenbrille und Hut mit Krempe halfen kaum.

Die Apothekerin, die mir recht kompetent erschien, empfahl ein Mittel, das aber nur mittels Verschreibung abgegeben werden darf. So musste ich zunächst zum Arzt. Es gab keine Warteschlange und die Arzthelferin nahm mich quasi direkt in Empfang, nicht ohne mir zunächst einen ordentlichen Betrag für 'Consultation' abgeknöpft zu haben. Man hat mich gewogen und meinen Blutdruck gemessen. Danach wurde ich ins Arztzimmer geleitet. Der Doktor schaute auf die genommenen Daten, stellte fest, dass sie im Normbereich liegen, und - verschrieb das Medikament, das die Apothekerin als Empfehlung aufgeschrieben hatte. Mein Auge hat er allerdings nicht angesehen.

Wir haben, nachdem wir das Medikament geholt und noch einige Kleinigkeiten für's Abendessen eingekauft hatten, unser Ziel angesteuert, die Opuwo Lodge. Ein nicht gerade billiges Etablissement, aber der Campingplatz war erschwinglich und obendrein unwahrscheinlich schön. Camping auf echtem, wunderbar grünem Rasen, findet man hierzulande nicht alle Tage.

Opuwo Camping

Obendrein hatten wir einen Stromanschluss, wo wir die Kühlbox ordentlich kühlen konnten. Wir haben an diesem Abend ausgiebig getafelt und den Luxus genossen. Die Opuwo Lodge ist auf einem Berg gelegen und bietet eine unnachahmlich schöne Aussicht. Man vermutet nicht, dass sich so etwas in der ansonsten kargen Region befinden könnte. Obendrein gibt es dort ein wunderbares Bad, das auch die Camper benutzen dürfen.

Opuwo Lodge