Unser Auto kann nicht schwimmen
Die Erfrischung bei der Bar hatte uns gestärkt und beflügelt. Jetzt konnte es weiter gehen! Wir hatten noch eine weite Strecke vor uns. Vor allen Dingen brauchten wir Geld und dafür sah es im Moment schlecht aus, denn wir trafen nur vereinzelte Hütten.
Für die nächste Zeit konnten wir es uns sparen, nach einer Bank oder gar einem Bankautomaten Ausschau zu halten. Obendrein waren wir noch nicht von der Sorge befreit, eventuell gar nicht weiter zu kommen. Wir mussten schließlich den Limpopo überqueren und hatten gelesen, dass das unter Umständen schwierig werden kann. Manchmal führt der Fluss so viel Wasser, dass man nicht hindurch fahren kann und eine Brücke gibt es an der Stelle nicht. Doch diese Sorge war umsonst. Der Limpopo führte nur wenig Wasser.
Das Auto auf dem Bild kam uns entgegen und wir meisterten die Durchfahrt genau so gut. Unser heutiges Ziel hieß Espungabera, aber bis dorthin war es weit und die Beschilderung auf den Straßen, die ausnahmslos Sandpisten waren, war dürftig bzw. meistens gar nicht vorhanden. Bei Machaile haben wir die Abfahrt verpasst, weil wir kein Schild gesehen hatten und so landeten wir schließlich in einem Ort namens Massangena. Obwohl der Ort recht groß war, fanden wir dort keinen einzigen Wegweiser, um uns zu orientieren. Bald kamen Leute, die uns helfen wollten. Sie waren ausnahmslos sehr freundlich, sprachen aber allesamt kein Englisch und sogar noch nicht einmal Portugiesisch. Obendrein hatte noch keiner den Namen der Stadt gehört, die wir suchten. Es wurde jedoch flugs ein junger Mann geholt, der Englisch konnte. Der erklärte uns, dass wir einen Umweg von 90 km gefahren seien. Es sei aber nicht nötig, umzukehren. Man könne auch den Fluss durchqueren, er zeige uns den Weg. Er sprang gleich auf die Ladefläche und mit ihm die halbe Dorfjugend. Solche Abwechslungen werden mit Freuden wahrgenommen.
Wir waren nach wenigen Minuten am Fluss; der junge Mann sprang vom Auto und lief vor uns her, auf dass man sehen kann, wie tief das Wasser ist. Mein Mann folgte ihm voller Vertrauen, bis er mit einem Vorderrad in eine Vertiefung geriet. Der Motor stockte - und das Auto auch.
Die Jugend war begeistert; wir allerdings weniger. Binnen kürzester Zeit war der Wagen voller Wasser. Ich konnte gerade noch die Kamera, die am Boden lag, in Sicherheit bringen. Der Straßenatlas, der auch dort lag, wurde arg in Mitleidenschaft gezogen. Ich habe ihn zwar später in brennender Sonne getrocknet, aber die Spuren blieben lebenslang. Das Wichtigste war für uns, dass das Fahrzeug an Land gebracht wurde.
Wir konnten aber trotzdem nicht weiterfahren, denn der Luftfilter war nass geworden und musste erst trocknen. So war unser Schlafplatz direkt am Fluss. Wir konnten Autos beobachten, die den Fluss querten und darüber sinnieren, warum gerade uns dieses Missgeschick widerfahren musste. Immerhin kann man im River Save baden und das haben wir auch getan.