Es gibt immer noch ne Steigerung
Ich hatte das meiste schon im Vorfeld gerichtet und nachdem mein Sohn Felix mit seiner Frau Ewa angekommen waren, mussten wir nur noch einladen und konnten früh am folgenden Morgen starten.
Die erste Tagesetappe, die gleichzeitig die längste sein sollte, haben wir gerade so gepackt. Wir mussten uns sputen, denn wir hatten zwei Grenzübergänge zu bewältigen. Unsere Strecke führte ungefähr 70 km durch Südafrika, was heißt, dass wir zunächst von Botswana nach Südafrika und dann von Südafrika nach Namibia überwechseln mussten. Unsere Reise ist dieses Mal auch so durchgeplant, dass etwaige Verzögerungen dazu führen würden, dass der gesamte Plan durcheinander käme.
Unser erster Tag war völlig unspektakulär verlaufen. Wir hatten den Trip bis zur Steinfarm ohne besondere Ereignisse hinter uns gebracht. Der Empfang dort war - wie stets - ungemein herzlich. Leider konnten wir nur eine Nacht bleiben. Am Tag der Weiterfahrt haben wir noch Nixi, die zweitjüngste der Stein-Töchter bis Keetmanshoop mitgenommen und konnten auf die Weise noch alle Neuigkeiten austauschen.
Nach dem Tankstop ging es gleich weiter nach Lüderitz, wo wir zwei Nächte bleiben wollten. Wir waren flott unterwegs, machten schon Detailpläne, wie wir den noch jungen Tag verbringen wollten, doch plötzlich war ein Geräusch zu hören, das mehr als verdächtig war. Es steigerte sich in Sekunden und hätte Felix nicht gleich angehalten, wäre es vielleicht schlimm ausgegangen. Wir hatten einen Platten, und was für einen!
Eines war sofort klar: Flicken war keine Option, der Reifen musste ersetzt werden. Doch zunächst musste er gewechselt werden. Das Ganze war jedoch alles andere als trivial. Bekanntermaßen steckt der Teufel oftmals im Detail. Wir hatten zwar zwei Ersatzräder dabei, aber zunächst muss das kaputte Rad runter.
Man denkt immer, man sei für alle Eventualitäten gerüstet, aber im Ernstfall geht dann doch was schief. Ich führe stets einen Pflasterstein mit mir, damit sicher gestellt, dass der Wagenheber das Auto so weit hoch hebt, dass das Rad getauscht werden kann. Das war nicht so einfach, da der Wagenheber mitsamt Pflasterstein in der Erde versank. Doch das Glück war uns hold: Ein nettes Paar aus Südafrika hat angehalten und uns nicht nur mit entsprechendem Werkzeug, sondern auch noch mit Muskelkraft geholfen.