Besuch aus Namibia

Rudi hat beschlossen, seinen vierzigsten Geburtstag hier bei uns zu feiern. Rudi kennen wir seit vielen Jahren. Er stammt aus Namibia, arbeitet schon lange in Botswana in einer Mine inmitten der Kalahari und liebt Botswana. Er liebt aber auch seine Familie, die Brüder und Schwestern und deren zahlreiche Nachkommen. Normalerweise werden große Feste auf der Farm der Familie Stein in Namibia gefeiert, die irgendwo auf der Strecke zwischen Keetmanshoop und Aroab an der C16 liegt.

C16

Die Postadresse ist jedenfalls Aroab, aber das hilft einem nicht viel weiter, wenn man keine Ahnung hat, wo man abbiegen muss, um zur Farm zu kommen. Den Jahreswechsel 2012/2013 haben wir mit den Steins zusammen begangen und die Aufnahme auf der Farm war so herzlich, dass daraus eine warme Freundschaft entstanden ist. Damals ist Rudi vor uns her gefahren, um uns den Weg zur Farm zu zeigen. Inzwischen kennen wir den Weg und sobald wir in der Nähe vorbeikommen, ist eine Übernachtung dort selbstverständlich.

Steinfarm

Wie uns Rudolph, der Vater von Rudi und seinen fünf Geschwistern erzählte, misst die Farm 2800 Hektar und ist damit eine kleine Farm, die kaum die Familie ernähren kann. Rudolph ist mittlerweile achtzig und hält immer noch die Zügel fest in der Hand. Er steht morgens vor Sonnenaufgang auf und wenn nachts ein Gewitter heraufzieht, macht er sich auf und fährt über die Farm um die Windflügel der Pumpen einzuklappen, die das Grundwasser herauf befördern.

Windmuehle

Rudolph war im Oktober achtzig und ist noch äußerst rüstig. Sein sehnlichster Wunsch war, einmal im Leben hierher nach Botswana zu kommen und er hat die Tour ohne Mühen hinter sich gebracht. Immerhin war das Auto voll besetzt mit fünf Erwachsenen und drei Kindern. Rudi war ja schon in Botswana und wir saßen zusammen, um die Truppe zu erwarten. Am späten Sonntag Abend waren sie hier eingetrudelt, nach siebzehn Stunden Fahrt.

Landrover

Sie hatten allerdings nicht den Landrover benutzt, der auf der Farm noch immer im Einsatz ist. Für die Fahrt wollten sie doch lieber auf ein moderneres Vehikel vertrauen. Auf der Farm sind noch viele Fahrzeuge in Benutzung, die selbst in Afrika nicht mehr als verkehrstauglich eingestuft würden. Aber auf der Farm kräht kein Hahn danach. Manche Fahrzeuge dienen nur noch als Ersatzteillager. Man hat hier ja kein Platzproblem und so können sie für alle Fälle auf dem Gelände verbleiben.

Ersatzteile

Die Farm ist so einzigartig, dass man am liebsten einige Wochen dort bliebe. Das Areal ist so abwechslungsreich, dass man eigentlich gar nicht Sossusvlei mit den großen roten Sanddünen besuchen muss. Man findet solche Dünen hier direkt und kann sie jederzeit ohne Einschränkung besteigen.

RoteDuene

Die Düne auf dem Bild gehört beispielsweise zur Farm und wenn man die Spitze erklommen hat, bietet sich einem ein einzigartiger Ausblick, nicht nur auf die Farm der Familie Stein, sondern auch auf die angrenzenden Farmen.