Fahrt nach Moremi
Eine Fahrt durch Savuti nach Moremi ist stets ein aufregendes Erlebnis; aufregend aus den unterschiedlichsten Gründen. An oberster Stelle steht die Ausstattung, die ein solcher Trip erfordert, was heißt, dass man auf jeden Fall ein Allrad Fahrzeug benötigt und auch wissen muss, wie man mit einem solchen umgeht. Dass so was nicht so selbstverständlich ist, hatten wir auf einer früheren Fahrt erlebt, als ziemlich am Anfang der Strecke eine Art Stau entstanden war, weil zwei mit diesen Verhältnissen nicht vertraute Fahrer ihre Fahrzeuge knapp vor einem Crash stoppen konnten, sich aber so im tiefen Sand festgefahren hatten, dass es weder vorwärts noch rückwärts ging. Ein Ausweichen zur Seite wurde durch dichtes Buschland unmöglich gemacht. So Mancher schafft es, sein Fahrzeug so tief in den Sand einzugraben, dass nur noch Schaufeln und tatkräftige Helfer, die das Auto freischaufeln und eventuell etwas aus der Kuhle schieben, dieses Problem lösen können.
Dieserart Zwischenfälle führen natürlich dazu, dass die Zeitplanung, die man erstellt hatte, schnell ad Absurdum geführt wird und man am Ende manchmal ins Schleudern gerät. Man muss schließlich zu bestimmten Zeiten das Camp erreicht haben. Bei Anbruch der Dunkelheit darf keiner mehr auf der Piste sein.
Dazu kommen natürlich auch unvermeidbare Umstände, die eine gute Vorbereitung erfordern. Beispielsweise verbraucht jedes Fahrzeug in tiefem Sand deutlich mehr Sprit. Um da nicht etwa liegen zu bleiben, ist es sinnvoll, sich mit Reservekanistern auszustatten. Ich hatte mir eigens für diese Tour zwei solche Kanister gekauft, die mittels einer Profibefestigung auf dem Dachgepäckträger befestigt werden.
Dieselkanister transportiert man am besten außerhalb des Fahrzeugs, da zwar der Geruch von Dieselkraftstoff bei einigen Menschen erst das richtige 'Safarifeeling' hervorruft, andere dagegen finden den selben Geruch im äußersten Maße störend. Auf dem Dach montiert, sind die Kanister gut aufgeräumt. Obendrein sorgen geeignete Befestigungselemente dafür, dass kein vorbeikommender die Gelegenheit zum kostenlosen Betanken seines Fahrzeugs wahrnimmt.
Unsere Fahrt verlief zunächst extrem harmlos. Wir waren restlos begeistert, als uns anstatt der häufig vorkommenden Impalas oder Kudus eine Hyäne über den Weg lief. Sie schien in keinster Weise erschrocken zu sein und hatte auch keine Eile, die Straße zu verlassen.
Beim Gate zum Park hatte man uns bestätigt, dass die Strecke nach Third Bridge einwandfrei sei und so waren wir guter Dinge, dort unbeschadet zu landen. Man muss im Verlauf der Strecke einige Gates passieren und nachdem einer der folgenden Wildlife Leute hinzugefügt hatte: 'The only problem is the water.', waren wir doch hellhörig geworden.
Die erste Brücke, die wir überqueren mussten, war jedoch in keiner Weise auffällig, sowohl die Brücke selbst, als auch das darunter befindliche Wasser.
Wir wiegten uns in Sicherheit, doch der Schein war trügerisch. Es begann zunehmend zu regnen und wir kamen bald in Gegenden, in denen es schon kräftig geregnet haben musste. Da das Gelände nicht eben ist, sondern in Wellen verläuft, sammelt sich das Wasser natürlich in den Tälern und man hatte zunehmend den Eindruck, dass man mit einem Amphibienfahrzeug eigentlich besser gerüstet wäre. Die Regenwolke am Himmel war das beherrschende Element.
Beim letzten Gate vor unserem Ziel, in Xakanaxa, informierten uns die Wildlife Officer darüber, dass der Weg wegen des teilweise tiefen Wassers beschwerlich sei. Die Wege, die man bei trockenem Wetter benutzen kann, waren ohnehin unpassierbar. Wir hatten Glück und kamen gut durch, auch über die 'dritte Brücke', diejenige, nach der das Camp benannt ist. Es war schon etwas aufregend, da Holzbrücken bei Nässe glitschig sind, aber alles ging gut. Wir hatten uns rasch installiert und die Zelte aufgebaut. Marianne und Martin erledigten die Kocherei.