Straßenverkehr in Marokko - das ist nichts für schwache Nerven
Wer in Europa zu Hause ist, kann sich kein wirkliches Bild vom Straßenverkehr hier in Marokko machen. Egal ob als Fußgänger oder als Autofahrer, man steht ständig unter Spannung. Autofahrer nutzen jede sich bietende Gelegenheit zu ihrem Vorteil.
Zebrastreifen sehen sie offenbar einzig als Dekoration. Manchmal hat man den Eindruck, dass sie eher Gas geben sobald ein Fußgänger naht.
Heute sieht man teilweise neue gut gepflegte Fahrzeuge, viele sind jedoch nach wie vor in einem bedauernswerten Zustand. Selbst Fahrzeuge für den Personentransport sehen oft nicht sehr vertrauenswürdig aus.
Bei meinem ersten Besuch in Marokko vor ungefähr zehn Jahren, hatte ich eine Tagesfahrt in den Atlas gebucht. Die Organisation wirkte seriös, der Kleinbus sah soweit ordentlich aus. Früh morgens ging es los, nach einer halben Stunde lag Marrakesch hinter uns, die Straße sah einigermaßen aus, der Fahrer gab Gas. Ich hatte einen Fensterplatz in hinteren Drittel, die Kamera bereit um Land und Leute zu photographieren.
Nach wenigen Kilometern hörte ich laute Mahlgeräusche unter mir.
Da sah ich auch schon, wie uns ein Rad überholte.
Es war schneller als der Bus, raste über die Gegenfahrbahn in den Graben neben dem Straßenrand.
Fast konnte man glauben, dass es sich über die gewonnene Freiheit freut.
Die Sache hätte schlimm ausgehen können, aber der Fahrer hatte den Wagen glücklicherweise im Griff.
Er hieß uns aussteigen, wir verteilten uns im Schatten.
Der Pannendienst wurde gerufen. Es dauerte einige Zeit, bis dieser auf einem Moped angefahren kam.