Die Lösung ist gefunden
Der Motor meines Autos ist also kaputt und mit der Reparatur wird es eine Weile dauern. Man muss die Maschine nach Francistown schicken; dort gibt es einen Spezialisten. Wir brauchen aber quasi sofort einen fahrbaren Untersatz. Mit dem vielen Campingkram hätten wir Schwierigkeiten, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Vom zeitlichen Ablauf her sind wir schon zwei Tage hinterher. Das ist aber weiter nicht schlimm, da die für die nächsten Tage gebuchte Unterkunft ohnedies in den Fluten versunken, sprich nicht benutzbar ist. So blieben wir weitere zwei Tage in Maun. Inzwischen konnte ich eine Lösung finden. Heißt im Klartext, dass ich mich um Fortbewegung kümmerte, die Übrigen stillten derweil ihren Erlebnishunger. Sie machten einen Rundflug über's Delta und danach das genaue Gegenteil, nämlich einen Mokorotrip, der ja am Boden respektive auf der Wasseroberfläche statt findet.
Das Problem ist nicht alleine von hier wegzukommen. Marianne und Martin rechnen auch damit, dass ich sie am kommenden Samstag zum Flughafen nach Johannesburg bringe und dabei die 'Neuen', Hans, Barbara und Turid abhole. Das ist alles seit langem so geplant und es gibt eigentlich keine schnelle und akzeptable Möglichkeit, es zu ändern. Auf jeden Fall musste ein Fahrzeug her, das vier respektive fünf ausgewachsene Personen bequem oder zumindest passabel transportieren kann. Und das während mindestens vier Wochen.
Der Besuch bei den wichtigsten Mietwagenfirmen endete für mich im Frust, denn ich hatte mit meinen Freunden einen finanziellen Rahmen abgesteckt, den ich ja auch einhalten wollte und musste. Keiner hatte wohl ernsthaft damit gerechnet, dass sich die Reisekosten extrem vermehren würden. So kam ich auf die Idee, einfach ein günstiges Fahrzeug zu kaufen, um es sobald es nicht mehr benötigt wird, wieder zu verkaufen. Ich fand glücklicherweise eines, das zwar nicht so komfortabel wie meines ist, im Gegensatz dazu aber fahrbereit. Es wurde sofort auf meinen Namen umgeschrieben. So kann ich damit mühelos über alle Landesgrenzen wechseln und es zu gegebener Zeit verkaufen.
Das Gefährt ist zwar deutlich älter, als mein defektes Vehikel. Es hat auch einen Benzinmotor, einen V6 Motor mit 3,4 l Hubraum. Mein Diesel ist jedoch spurtstärker, läuft ruhiger, hat eine bessere Straßenlage, ganz abgesehen von der Klimaanlage und den besseren Sitzen. Klimaanlage hat der Ersatzwagen zwar auch, aber man ist verwöhnt und stellt das jetzt fest. Aber wir haben uns angepasst und auch in die Sitze eingepasst. Was blieb uns anderes übrig?! Jedenfalls haben wir uns durch solche Kleinigkeiten die Laune nicht verderben lassen.
Und von hinten ist der Unterschied für einen unbedarften Beobachter gar nicht erheblich!