Antananarivo - Planung unserer Weiterfahrt

Wir wohnten mitten in Antananarivo, direkt am, besser gesagt, im sogenannten "Kleinen Markt", gerade mal eben 300 Meter vom Bahnhof entfernt im Hotel "Le Relais Normand". Ab Sonnenaufgang wurden direkt vor unserem Fenster die ersten Stände aufgebaut, zwischen sechs und sieben Uhr am Abend, packten die Händler ihre Sachen wieder ein.

Antananarivo Kleiner Markt

Anstelle der Händler ließen sich jetzt Leute nieder, die mit Kochern, Töpfen und teilweise auch Geschirr daher kamen. Manche hatten kleine Stände, quasi für einen Stehimbiss geeignet, andere kamen mit Tischen und Bänken daher. Der Lärm allerdings, der schon den ganzen Tag in voller Lautstärke zu hören war, blieb unverändert.

Tana Kleiner Markt Nacht

Auch der Autoverkehr war quasi unvermindert bis gegen elf Uhr am Abend. Dann kam wieder das große Einpacken und endlich Ruhe bis zum Sonnenaufgang am kommenden Morgen. Zwei Nächte hatten wir gebucht, am Sonntag nach unserer Ankunft in Madagaskar, sollte es weiter gehen nach Moramanga.

Ich wollte unbedingt die Eisenbahn benutzen und hatte deshalb das Hotel ausgesucht, das am nächsten beim Bahnhof lag. So haben wir uns morgens aufgemacht, denn wir hatten praktisch keine Kenntnisse bezüglich Fahrplan, Ticketkauf, etwaiger Reservierung von Sitzplätzen. Der Reiseführer empfiehlt, erster Klasse zu fahren und auf jeden Fall Plätze zu reservieren. Die Theorie wurde jedoch rasch von der Praxis überholt: Der Bahnhof ist zwar noch da, allerdings nicht mehr zum Zwecke der Zugabfertigung, sondern umgebaut in ein schickes, teures Einkaufszentrum, bei dem allerdings die Kundschaft fehlt. Immerhin gab es einen Telma Shop. Telma ist die empfohlene Firma, die einem die Möglichkeit schafft, nicht nur zu telefonieren, sondern auch mobil zu surfen.

Telma

Dieses Bild zeigt allerdings nicht den Shop im ehemaligen Bahnhof, sondern irgendeine Straßenwerbung. Die Dame, die mich bediente, war sehr kompetent und ich konnte ab sofort für umgerechnet 12 Euro, vier Wochen unbeschwert innerhalb des Landes telefonieren und obendrein, sofern Netz vorhanden war, auch Internet benutzen.

Inzwischen hatten wir auch rausgefunden, wie man nach Moramanga kommt. Man muss ein sogenanntes Taxi Brousse benutzen. Das ist hier das gängige Transportmittel für Überlandfahrten. Es sind Kleinbusse mit 16 bis 22 Sitzplätzen. Die Anzahl ist am Auto vermerkt, aber beim Laden kann es ja schon mal passieren, dass man sich verzählt! Obendrein gibt es kein Gepäcklimit, wie etwa bei Flugreisen. Es kommt alles auf's Dach! Die Tiere werden in einen Sack eingenäht, damit sie sich nicht unterwegs selbständig machen.

TierTransport