Primärregenwald auf St. Marie
Ein Katzensprung von unserer Lodge entfernt, begann schon der sogenannte Primärregenwald. So was findet man nicht oft auf der Welt. Madagaskar ist dafür bekannt. Ohne Begleitung dort hinzugehen, empfiehlt sich allerdings nicht. Man würde sich hoffnungslos verlaufen. Man wäre schon nicht in der Lage, den rechten Einstieg zu finden, geschweige denn den Weg, um wieder rauszufinden.
Aber wir hatten ja Tony, der uns dorthin begleitet hat. Dabei war noch ein Mann aus dem Dorf, Richard, der sich gut in der Pflanzenwelt auskannte, allerdings nur Madegassisch sprach. Richard erklärte, Tony übersetzte. Wir lernten viel.
Wir lernten beispielsweise, dass rote Früchte üblicherweise giftig sind, dass es aber Ausnahmen gibt. Diese Frucht ist beispielsweise nicht giftig. Die Schale ist recht stabil, man kann sie aber mit Hilfe der Fingernägel öffnen und das Innere essen. Der Geschmack ist säuerlich und gut gegen Durst.
Die Baumfrucht dagegen, die sehr attraktiv und lecker aussieht, sollte man besser nicht essen. Das ist eine Wissenschaft für sich und ohne einen kundigen Führer und Berater, sollte man sich am besten in Zurückhaltung üben.
Es gibt auch ganz riesige Früchte, die man gelegentlich sogar am Straßenrand feilgeboten bekommt, die sogenannte Jacques Fruit. Wenn man sie öffnet, sieht es aus, als ob sie aus riesigen fleischigen Blüten bestünde. Man kann einen wunderbaren Nachtisch daraus bereiten.
Madagaskar ist sehr reich an Gewürzpflanzen, die wir aus der Küche kennen. Wir finden Pfeffer, Vanille, was oft als das Gold Madagaskars bezeichnet wird, aber auch Nelken.
So frisch am Busch, sehen Nelken ausgesprochen hübsch aus. Wir erfuhren, wie man Vanille behandeln muss, damit sie sich so entwickelt, wie wir sie kennen. Wir fanden Cashew Nüsse am Baum und auf dem Rückweg kamen wir noch an einer Stelle vorbei, wo das lokale Bier aus Zuckerrohr gebraut wird.