Die Reifenpanne wird als Abenteuer wahrgenommen
Auf dem Weg gen Norden, wollten Michael und Nina gerne neue Namibiaerfahrungen mitnehmen. Gedacht war an einen ausgiebigen Besuch der Spitzkoppe Region. Danach sollte es weiter gen Norden gehen mit Ziel Etosha. Der Exkurs zur Spitzkoppe liegt auf halbem Weg zu unserer nächsten Unterkunft in Omaruru.
Wir waren gut in der Zeit, dachten an einen Ausflug von etwa zwei Stunden. So konnten wir es uns leisten, unterwegs auszusteigen, um Photos zu schießen. Dabei entdeckten wir die Malaise. Zum Glück! Beim Aussteigen hörten wir das leise Zischen; der Reifen wurde allmählich platt.
Die Rollen waren schnell verteilt. Nina machte die Photos zur Dokumentation der Aktion, ich löste schon mal das Ersatzrad. Michael setzte inzwischen das Radkreuz an, um die Muttern an dem platten Reifen zu lösen.
Inzwischen entstand eine lebhafte Diskussion darüber, wo wohl der Wagenheber angesetzt werden solle. Theorien wurden ausgetauscht, die praktische Erfahrung insbesondere mit solchen Fahrzeugen, war dürftig. Das Handbuch war wenig hilfreich, denn just der Part, wo denn der Wagenheber angesetzt werden solle, war ausgespart.
Letztlich zeigte sich, dass der Wagenheber nicht hoch genug war. Julia hatte den wichtigsten Job, sie sorgte für den Schatten. Doch damit wären wir vermutlich nicht zum Ziel gekommen, wenn nicht zwei nette junge Leute angehalten hätten, die mit Körperkraft und Ideen mitgeholfen haben.
Das Rad war nach einiger Zeit frei und konnte abgenommen werden. Das Ersatzrad war jedoch, da mit genügend Luft versehen, zu groß um montiert zu werden. Der Wagen konnte nicht weiter angehoben werden, da der Wagenheber voll ausgefahren war. Also musste ein Loch an der entsprechenden Stelle gegraben werden, sprich, einige Steine mussten entfernt werden.
Wir waren wieder auf der Straße! Der Besuch der Spitzkoppe wurde zur Stippvisite, was mir etwas leid tat. Das war allerdings gar nicht angesagt. Meine Besucher waren restlos begeistert. Hatten sie doch heute ein wenig von den Dingen erlebt, die sie sonst nur in meinen Berichten verfolgen können!