Weihnachtsurlaub

Über Weihnachten machen wir üblicherweise einen Trip in eines oder mehrere der uns umgebenden Länder. Dieses Jahr geht es nach Mozambique und zwar zu zehnt, man könnte sagen, eine Gruppenreise. Wir fahren mit zwei Autos und erreichen das Ziel auf unterschiedlichen Wegen. Die erste Gruppe ist schon unterwegs. Sie besteht aus meinem Mann und mir mitsamt den beiden ältesten Enkelkindern, Isis und O'Dean. In Johannesburg haben wir meine Schulfreundin Anna abgeholt, die die Tour mit uns machen wird. Anna ist zum ersten Mal im südlichen Afrika und hatte sich im Sommer spontan entschlossen, uns hier zu besuchen. Als Lehrerin muss sie sich einem strengen Zeitplan unterordnen und kann nicht irgend wann verreisen. Und da gab es einzig die Alternative, sich unseren Reiseplänen anzuschließen, was sie mit Freuden getan hat. Unsere erste Station sollte Sabie sein, das in den kleinen Drakensbergen liegt. Bekannt ist diese Gegend durch den Blyde River Canyon, den größten grünen Canyon der Welt.

Wir haben Anna also in Johannesburg 'eingesammelt' und zunächst die Reise zu fünft unternommen. Die Fahrt verlief unspektakulär, d.h. wir waren gut im Zeitplan, um bei Tageslicht unser gebuchtes Quartier, Sabie Backpackers, anzulaufen. Wir waren froh, dass uns nicht ein ähnliches Schicksal getroffen hatte, wie den Einen oder Anderen, die leider am Straßenrand standen. Einige Leute schienen einen Umzug durchzuführen, ohne die Kapazität des Fahrzeugs genügend abgeschätzt zu haben.

Panne

Unsere Fahrt verlief ohne solche Zwischenfälle, die Ankunft bei unserer Unterkunft war umso frustrierender. Im Internet hatte ich gelesen, dass es dort unter anderem eine Kletterwand, eine Hüpfburg sowie ein Schwimmbecken mit einer Wasserrutsche geben soll. Diese Dinge erschienen mir bei der Auswahl nicht unwichtig, da wir ja die beiden neun und elf Jahre alten Kinder dabei hatten. So waren wir doch recht ernüchtert, da das alles nicht in entsprechender Weise vorhanden war. Und nicht nur das. Man hatte auch in keinster Weise mit uns als Übernachtungsgäste gerechnet. Die Bestätigung der Anzahlung bei 'Hostelworld' mitsamt der entsprechenden Daten hatte ich selbstverständlich in der Tasche und so war man geneigt, uns Schlafmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, die allerdings nicht unseren Erwartungen entsprachen. Wir hatten ein Doppelzimmer und ein Dreierzimmer gebucht. Nach kurzer Zeit zeigte man uns das Doppelzimmer und ein weiteres Zimmer, in dem insgesamt zwölf Betten standen, mit der Bemerkung, dass wir es zu dritt, ohne weitere Schläfer, nutzen könnten. Anna bezog nunmehr mit den Kindern den 'Schlafsaal' und in den drei Tagen unseres Aufenthalts, probierten die Kinder sämtliche Betten aus. Die Hüpfburg stellte sich als eine Doppelmatratze heraus, die in einer Nische lag, deren Wand als Kletterwand ausgebildet war. In der Essecke stand immerhin ein schüchterner Weihnachtsbaum.

Weihnachtsbaum

Er konnte allerdings nur betrieben werden, wenn die einzige Steckdose frei war. Das war vornehmlich am Tage.