Das Abenteuer geht weiter

Die Nacht war gut verlaufen und wir erwachten bei strahlender Sonne. Letztlich war die Situation ja schon etwas spannungsgeladen, da wir für Jedermann sichtbar am Flussufer standen. Um uns herum keine Menschenseele, die auf etwaige Hilferufe hätte reagieren können. Der Luftfilter war jetzt trocken, doch das Auto verweigerte sich: Der Anlasser hatte den Geist aufgegeben. Wir fühlten uns spontan in die Zeit unserer ersten eigenen Autos versetzt und starteten fortan mit dem Hammertrick. So war auch dieses Problem gelöst.

Jetzt musste nur noch der Reifendruck wieder erhöht werden, denn der war reduziert worden, um das Fahrzeug besser an Land zu bekommen. Wir hatten zwar eine Pumpe dabei, jedoch ist die Arbeit mit dieser Pumpe recht beschwerlich. So fanden wir es attraktiver, die 'paar Kilometer' zur nächsten Werkstatt zu fahren. Unsere Helfer vom vergangenen Tag hatten uns ungefähr die Stelle beschrieben, wo die Werkstatt sein sollte und so wollten wir diese Bequemlichkeit in Anspruch nehmen. Wir fanden die Werkstatt schließlich, aber es gab keine Luftpumpe.

Autowerkstatt

So packten wir doch unsere Luftpumpe aus und halfen uns selbst! Die Strecke war teilweise sehr sandig. Ansonsten ist Mozambique sehr grün und man sieht allenthalben Leute, die ihre Felder bewirtschaften und nebenher ihre Überproduktion am Straßenrand feil bieten. Die Bevölkerung scheint sehr fleißig zu sein. Unser Weg führte zunächst durch eine recht bergige Gegend mit sparsamer Besiedelung.

Huette

Das nächste Ziel hieß immer noch Espungabera. Der Weg führte uns über Maçobere und Hacufera. Auf unserer Landkarte war der Ort groß eingezeichnet, entsprechende Hinweisschilder gab es jedoch nicht. Hin und wieder trafen wir Leute auf der Straße. Wir hatten beschlossen, von nun an jeden nach der Richtung zu fragen und irgendwann wusste tatsächlich einer den Weg dorthin. Immerhin! Espungabera ist nicht irgend eine Stadt. Dort ist die Grenze nach Zimbabwe. Und wir hatten erfahren, dass man da Geld tauschen kann! Bevor wir das Ziel erreichten, war aber ein weiterer Fluss zu überqueren, doch dieses Mal gab es eine Fähre.

Flussquerung

Ich fand das Ganze recht aufregend. Heute bin ich abgehärtet! Nicht so komfortabel war die aufwändige Methode des Motorstarts nachdem die Fähre angelegt hatte, aber solche Kleinigkeiten muss man in Kauf nehmen. Kurz nach Mittag erreichten wir tatsächlich Espungabera und hofften, außer Geld dort auch noch Kraftstoff erwerben zu können. Die Sache mit dem Geld hat geklappt; wir haben den Schwarzmarkt gefunden. In ländlichen Gebieten gibt es keine Banken und damals fand man sogar in kleineren Städten keine. Wir hatten uns vorsorglich nach dem ungefähren Kurs erkundigt, mussten aber feststellen, dass wir hätten noch besser tauschen können. Wichtig war, dass wir flüssig waren, denn ein Händler an der Straße nimmt keine Visa Karte. Die Tankstelle war allerdings geschlossen. So fuhren wir weiter über Gogói in Richtung Inchope. Inchope ist an der Kreuzung zweier Hauptadern. Da musste es Treibstoff geben! Auf der Strecke dorthin trafen wir zahlreiche Straßenhändler, die Diesel und Benzin in kleinen Gebinden feilboten. Davon wollten wir aber die Finger lassen, weil hinlänglich bekannt ist, dass man oftmals Sprit erhält, dem Wasser beigemischt ist. Die Arbeit und den Ärger kann man sich sparen!

Inchope war auf jeden Fall die richtige Adresse für unser Anliegen. Inzwischen war die Dunkelheit hereingebrochen und das Fahren in der Dunkelheit ist hier extrem risikoreich, da zahlreiche Fußgänger die Straßen bevölkern, auch außerhalb der Ortschaften. Wir machten uns deshalb auf die Suche nach einer Unterkunft. In Chimoio fanden wir was Schönes in einer ehemaligen Mühle.

Muehle Chimoio

Das Restaurant war auch gemütlich. Ein kleiner Plastikweihnachtsbaum stand etwas schüchtern im Gastraum. Es war der 23. Dezember 2006. Meine Kinder feierten zum ersten Male Weihnachten ohne mich. Sie hatten entsprechend Freunde eingeladen.