Gweta und Elephant Sands
Planet Baobab haben wir um zehn Uhr morgens verlassen. Konkret heißt das, dass wir uns nach kurzer Erfrischung im Schwimmbecken wieder an südliche Hitze und Trockenheit gewöhnen mussten. Eigentlich wollten wir noch eine Fahrt in die Pans wagen, aber das Unternehmen haben wir rasch aufgegeben. Unser Navi hat sich leider nicht ausgekannt und die Leute in Gweta konnten uns den Weg nicht erklären. Das Beste sei, sich in der Gweta Lodge zu informieren. Dort sagte man uns, wir sollten zunächst den linken Weg nehmen und später immer der Spur folgen, die von den 'meisten' Autos befahren wurde. Das war beileibe nicht eindeutig, insbesondere da der Wind die Spuren verwischt hatte. So haben wir nach kurzer Zeit beschlossen, umzukehren und ein anderes Mal mit entsprechender Vorbereitung in Form von Karten und GPS-Daten unser Glück erneut zu versuchen. Insbesondere mit einem Kleinkind im Schlepptau sollte man so eine Tour mit entsprechender Sorgfalt planen. Obendrein wollten wir am Nachmittag in Elefant Sands sein, um ausgiebig dem Elefantentreiben zuzusehen.
Um ca. 15 Uhr waren wir da, hatten uns jedoch ein kleines Problem geschaffen, da wir nicht auf den Zeiger geschaut hatten, der den Spritverbrauch angibt. Fakt war, dass wir die Strecke bis zur nächsten Zapfsäule nicht mehr geschafft hätten. Das Problem blieb zum Glück ein Kleines, da die Leute auf der Lodge uns 10 Liter Sprit versprochen haben, die wir direkt vor der Abfahrt am nächsten Morgen einfüllen wollten. Wir konnten uns so ganz entspannt dem Treiben der Dickhäuter widmen.
Elefant Sands ist da gelegen, wo sich eine natürliche Wasserstelle befindet und seit eh und je Elefanten zum Trinken eingeladen hat. In der Trockenzeit versiegen die meisten solcher Stellen und die Elefanten bleiben fern. Im Camp verhindert man das, indem man die Wasserlache regelmäßig mit frischem Wasser versorgt. So bindet man die Elefanten; im Gegenteil, in der trockenen Jahreszeit wächst die Zahl der regelmäßig anwesenden Tiere. Man kann vor seiner Hütte sitzen oder auch auf der Terrasse des Restaurants und dem Treiben in aller Ruhe folgen. Das Überraschende ist, dass die riesigen Tiere völlig unvermutet aus dem Hinterhalt auftauchen und ohne irgendein Geräusch den Weg an einem vorbei nehmen. Ich bin immer wieder fasziniert, wie die grauen Riesen es schaffen, sich im Gebüsch förmlich zu verstecken und wie sie total elastisch einher schreiten. Man könnte ihren Schritt quasi als behänd beschreiben. Man muss sich vorsehen, dass man ihnen nicht direkt vor die Füße läuft, denn das täten sie einem schon übel nehmen.
Zunächst sind wir dem Treiben aus der Sicht unserer Terrasse gefolgt; später sind wir auf die Terrasse gewechselt, wo man tatsächlich Auge in Auge mit dem Elefanten sein kann.