Unser vierter Tag ohne Wasser
Gestern sind Verena, Stefan und Emil abgereist. Sie haben noch gut die Kurve gekriegt, hatten davor schon eine kleine Probe genossen, wie das Leben "ohne Wasser" sich anfühlt. Bei ihrer Abreise war bereits der dritte Tag ohne Wasser angebrochen. Sie sind zum Glück alle Drei Menschen, die sich nicht so leicht unterkriegen lassen. Für Emil war das Ganze ohnedies kein Problem. Bei seiner Körpergröße kann man noch bequem im Waschbecken Platz nehmen und sich von Muttern mittels 5-Liter Kanister abduschen lassen. Wir halten stets einen gewissen Vorrat solcher Kanister in der Vorratskammer bereit, die aber normalerweise nicht für's Duschen, sondern für das Waschen von Salat und Gemüse oder für den morgendlichen Kaffee gedacht sind. Wäsche waschen ist da nicht drin, aber die kann warten!
Heute ist nunmehr unser vierter Tag ohne Wasser. So etwas beeinträchtigt die Lebensqualität schon in erheblicher Weise. Ich war heute beispielsweise in der Firma meines Mannes zum Duschen; alles eine Frage der Organisation. Man muss lediglich den Stadtgang so planen, dass man auf dem Rückweg noch ohne Zeitdruck zum Duschen dort vorbeischauen kann. Ich halte an solchen Tagen die entsprechenden Utensilien fertig gepackt, sodass ich sie beim Weggehen nur noch schultern muss.
Die Firma liegt im Industriegebiet von Lobatse. Dort fällt das Wasser, abgesehen von den geplanten Ausfällen am Mittwoch und Samstag, wesentlich seltener aus. Das Terrain ist deutlich tiefer gelegen als unser Grundstück und bei dem hier herrschenden schwachen Wasserdruck ist somit eigentlich alles gesagt.