Durch die Namib nach Mariental

Wir hätten einerseits noch einen oder zwei interessante Tage in Swakopmund verbringen können, aber andererseits zog es uns auch zu den nächsten - selbstgesteckten - Zielen. Das nächste Ziel hieß Keetmanshoop. Und der Weg dorthin sollte nicht über die Hauptverkehrsadern führen. So wählten wir die C14, die mitten durch's Land führt. Die ersten 150 Kilometer schienen endlos zu sein.

Endlos

Wird man von einem der wenigen Fahrzeuge überholt, sieht man oftmals hauptsächlich die Staubwolke. Das Auto verschwindet darin. Dieses Auto hat uns während eines kurzen Picknicks überholt.

Auto 2

Man kann hier stundenlang fahren ohne irgendein Lebewesen zu entdecken, weder Mensch noch Tier, geschweige denn irgend einen Baum oder Strauch. Man kann sich kaum vorstellen, dass man mit einem Ochsenkarren diese Strecke bewältigen konnte. Sehr gelegentlich sieht einige leblose Pflanzen, die bestimmt erwachen, wenn es denn einmal regnet.

Vegetation

Nach einiger Zeit wurde die Landschaft hügelig und kurz drauf befanden wir uns inmitten von Bergen. So hatten wir uns die Wüste nicht vorgestellt! Zum Wandern sind diese Berge allerdings nicht geeignet.

Berge

Ganz unten in den Tälern sieht man sogar ein wenig Grünes. Manche Pflanzen sind ja mit dem nächtlichen Tau zufrieden, der sich dort länger aufhält als etwa auf dem Bergrücken. Obendrein findet sich hie und da ein Schattenplätzchen. Pflanzen, die hier wachsen, sind darauf eingestellt das rare Wasser zu speichern.

So interessant und abwechslungsreich die Strecke auch ist, stellt sie doch für den Fahrer eine nicht geringe Herausforderung dar.

Strasse

Die Straße wird zunehmend kurvenreich, was heißt, dass man bei zu rascher Fahrt leicht ins Schleudern geraten kann. Beim Bremsen hätte man eine ähnliche Situation wie auf Glatteis. Und es gibt hierfür keine Warnlampe im Wagen! Des Weiteren muss man stets damit rechnen, auf ein Hindernis zu treffen, das zum unmittelbaren Anhalten zwingt. Auch wenn man über Stunden kein Wildtier gesehen hat, gibt es keine Garantie, dass nicht plötzlich eines über die Straße läuft.

Auto 1

Von einem Aussichtspunkt aus entdeckten wir sogar ein wenig Wasser. Wenn man davor über Stunden nur Steine und Geröll gesehen hat, ist das eine rechte Wohltat. Und um die Ecke bog sogar ein zweites Auto. So waren wir doch nicht ganz alleine.

Je näher wir unserem Ziel, Mariental, kamen, desto mehr veränderte sich die Landschaft. Längs eines ausgetrockneten Flussbettes standen sogar einige Bäume mit grünen Blättern. Demnach gibt es gelegentlich etwas Feuchtigkeit unterhalb der Erdkruste, die für einige Bäume auszureichen scheint. Die meisten Bäume sind jedoch trocken und sehen auch nicht so aus, als ob sie jemals wieder ausschlagen könnten.

Baeume