Aroab und Stein Farm
Rudi und Lolly haben ihre Bleibe mittlerweile in Aroab, die Farm ist keine Familienfarm mehr, noch nicht einmal mehr Treffpunkt für die Familie. Seit Rudolfs Tod hat sich vieles verändert, man kann sagen die Seele der Farm fehlt. Sein Wunsch und Wille war, die Farm als ein Ort der Familienbegegnung zu belassen, heißt die Tür sollte jedem offen stehen.
Nachdem im vergangenen Jahr auch noch Manie gestorben war, ist diese Idee komplett vom Tisch. Manie war derjenige der Stein Geschwister, der zusammen mit seiner Frau Zelma die Leitung der Farm übernommen hatte. In den gut drei Jahren seit der Übernahme hat sich so gut wie nichts getan. Lange zuvor geplante Projekte, wie beispielsweise der Bau von einigen Räumen für Gäste, waren keinen Schritt voran gekommen.
Mit Rudi zusammen unternahmen wir die gewohnte Rundfahrt über die gesamte Farm, allerdings benutzten wir unser Auto, da uns kein Farmauto zur Verfügung stand. Rinder gab es keine zu sehen, die waren momentan bei einem der Nachbarn, bei dem das Gras besser dastand. Schafe sind in Dürrezeiten besser konditioniert, sie sind einfach genügsamer.
Ein Glück, dass sich hierzulande die Nachbarn gegenseitig helfen und unterstützen. Ansonsten sähe es oft mau aus. Wenn Rudi zu Hause ist, ist er stets aktiv und hilft wo er kann. So auch einem Nachbarn, dessen Farm auf der Strecke zwischen Aroab und der Grenze liegt. Die Frage, ob wir ihn begleiten möchten, war rasch beantwortet.
Auch dieses ist eine große Farm, allerdings aktiv betrieben von einem sehr engagierten Farmer mit entsprechenden Ideen und guten Ergebnissen. Er lud uns spontan zur regelmäßig stattfindenden Kontrollfahrt ein, Wolfgang durfte den Wagen steuern, er selbst übernahm das Öffnen und Schließen der Gatter. Dieser Landrover ist zwar ein recht neues Fahrzeug, technisch wurde manches, konzeptionell nur sehr wenig verändert.
Hier liegt der Schwerpunkt bei der Schafzucht. Die hier produzierten Schafe haben erstklassige Qualität, was sich im Preis niederschlägt. Dieses Fleisch wird auch nach Europa exportiert. Das Augenmerk liegt hier auf Qualität und nicht auf Quantität. Die Farm ist unabhängig von Landstrom. Neben der Solaranlage, die hauptsächlich für Hausstrom gebraucht wird, gibt es auch Windräder, die zum Betrieb von Brunnenpumpen dienen.
Hierzulande ist die Trockenheit der Standart. Besonders für die Aufzucht von Jungtieren wird frisches Gras benötigt. Es muss nicht unbedingt Gras sein, auch Keimlinge von anderen Pflanzen sind geeignet. Nur frisch muss es sein. Hierfür hat unser Farmer eine Hydroponik Anlage entwickelt. Die Bewässerung geschieht mittels Grundwasser, das durch die Röhren auf die Pflanzschalen befördert wird. Das überschüssige Wasser wird aufgefangen und nach außen geleitet, wo Gemüse und Salate gedeihen, die den Speisezettel der Familie bereichern.